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Literaturbericht
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an dessen ehemaliger „Sphinx" und später von Dr. Rudolf Steiner
an dessen jetziger „Anthropos. Gesellschaft", ist, wie uns Herr
Dr. Wohlbold (Memmingen) unmittelbar vor Redaktionsschluß mitteilt
, ganz unerwartet am 5. April in München aus dieser Daseinssphäre
abberufen worden, nachdem er dort noch vor kurzem wie
immer gesund und in voller Tätigkeit von dem genannten Verteidiger
der Steiner'schen Sache, dessen nähere Bekanntschaft unsere Leser
im nächsten Heft machen werden, angetroffen worden war. Auch
die „Psych. Studien" verlieren an dem seiner irdischen Wirksamkeit
so jäh Entrissenen einen ihrer tüchtigsten und fleißigsten Mitarbeiter
. Der Antwort auf den (schon seit zwei Wochen fertig
gedruckten und daher nicht mehr rückgängig zu machenden) Abwehr-
Artikel des Herrn Hofrat Seiling hat ihn also der alles bändigende
und versöhnende Tod überhoben Wir hoffen aus der Feder eines
der ihm nächstgestandenen Freunde — vielleicht de- ehrwürdigen
Herrn Kolonialdirektors A. W. Sellin (München) ? — einen Nachruf
mit Angabe näherer Einzelheiten über sein Leben und Wirken
zu erhalten. Schriftleiter hatte den Verstorbenen seho<: Ende der
fünfziger Jahre vorigen Jahrhunderts als Schüler im Stuttgarter
Gymnasium gekannt.
Literaturb er i cht.
Nachstehend besprochene Werke sind za Original preisen durch die liuf h handlang
von Oswald Matze, Leips&isr, LinäVastraße 4, za beziehen.
Bücherbesprechung.
E. von Gumppenberg : Was ist und was bewirkt geisteswissenschaftliche
Schulung? Zur Aufklärung und Beurteilung der Mißverständnisse
des ßamler'schen Aufsatzes: „Erlebnisse in der Schulung
Dr. Steiners*. Leipzig, M. Altmann, 191(5. 62 8.
Kart Walther: Eine Antwort auf Erieb Bamler's Anklageschrift gegen
Dr. Kudolf Steiner. Philosophisch -Anthroposophischer Verlag,
Berlin W, Motzstr. 17. [Auf die Einzelheiten dieser Erwiderungen
von ,Okkultisten des weißen Pfades" können wir unmöglich näher
eingehen, 1) weil uns der nötige Raum dazu fehlt und 2) weil sie
nur für den engern Kreis der Anhänger bezw. Gegner Dr. Steiners
von weitergehender Bedeutung sind. In den „Psych. Stud.* kann
der leidige Streit nicht in infinitum fortgesetzt, überhaupt nicht
ausgetragen werden. Wißbegierige mögen namentlich die tiefsinnigen
Hinweise der erstgenannten Verfasserin über echt geisteswissenschaftliche
Schulung und über das zur Verwirklichung der
Gottesidee führende Seeienselbstbewuitsein selbst nachlesen. |
Rudolf Steiner und die Lebensfragen der Anthroposopbischen Gesellschaft.
Ein Beitrag zum ?Fail Steiner" von Ernst Boldt. München
1917. Im Selbstverlag des Verfassers (München, Türkenstr. 30, III).
Preia 50 Pf. —
Verf., dessen frühere Schriften „Sexual-Probleme im Lichte
der Natur- und*Geisteswissenschaft* (Leipzig, Altmanti, 1911, brosch.
2 M.) und „Iheosophie oder Antisophie? Ein freies Wort an freie
Thcosophen* (München 1914, Selbstverlag, 90 Pf.) einen feingestimmten
und fortschrittlich gesinnten Geist verraten, sucht hier,
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