Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 16
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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16 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1920.)

keine Notiz von ihm zu nehmen schien, wandte sie plötzlich das
Papier "zur Seite. Mr. Crooke hatte beobachtet, daß, obwohl sie
wirklich schien, die Umrißlinien ihrer Gestalt und ihr ganzes Aussehen
nicht dem entsprach, was wir heute gewohnt sind. Nicht
nur ihre Kleidung, auch sie selbst gehörte einem anderen Jahr-
hundeit an. Als die Familie Crooke sie das zweitemal sahen,
wünschte ein Teil, länger stehen zu bleiben, allein Mr. Crooke
überkam eine so schreckliche Ermüdung* daß sie alle nach Hause
gingen. Beim erstenmal bemerkte Mrs. Crooke, daß die Lady
nicht aussah, wie eine französische Frau. Die Crooke's hatten wie
die Damen Lamont und Morison Gras auf der Terrasse gesehen,
wo jetzt Kies liegt und ein großes Gebüsch sich befindet. Auch
stimmten sie mit den Damen überein, daß manchmal mehr Bäume
in diesem Teil des Gartens zu sein schienen, als sonst,

Bei einer Gelegenheit siah Mrs. Crooke einen Mann im Kostüm
des 18. Jahrhunderts mit dem kleinen dreieckigen Hut, so wie ihn
die Damen beschrieben hatten. Mr. und Mrs. Crooke haben auch
eine Frau in einem vor hundert Jahren modischen Kleide gesehen,
welche in Petit-Trianon Reiser sammelte. Sie hatten auch das
flache Aussehen der Bäume dort bemerkt.

Eines Tages, als Mr. Crooke allein war, hörte er eine Musik,
welche über das Wasser vom BeWedere herüberklang, wo sicher
niemand sich aufhielt. Es war eine alte Musik mit Saiteninstrumenten
, und er hörte sie fast eine Viertelstunde. Die Crooke's
erwähnten ferner, daß manchmal ein zischendes Geräusch gehört
wurde, wenn Dinge erschienen, und sprachen von der Vibration in
der Luft, welche die Vision begleitete.

^ Was nun die Erklärung dieser Vorkommnisse betrifft, so, sagt
Prof. Hyslop u. a., daß der erste Gedanke die H a 11 u z i n a -
tionstheorie ist. Aber die meisten sprechen von Halluzination
, ohne mehr darüber zu wissen. Wenn man diese Theorie
wählen will, muß man sich klar über dieselbe sein. Im vorliegenden
Fall muß man dann annehmen, daß die Damen hinreichend
viel über die Geschichte jener Periode gelesen hätten, um die Erinnerungen
wieder als halluzinatorische Reproduktion gelegentlich
ihres Spazierganges aufleben zu lassen. Miß Morison hatte sich
für Marie Antoinette interessiert und über die Geschichte dieser
Periode auch Unterricht erteilt; Miß Lamont wußte möglicherweise
etwas darüber. Man kann daher annehmen), daß die Erinnerungen
wieder erwachten, als die Damen den Ort der Ereignisse
wirklich betraten.

Dies, sagt Prof. Hyslop, ist eine ganz hübsche Theorie. Ihre
Stärke liegt in der bekannten Tatsache, daß wir oftmals Vorgänge
der Vergangenheit in solch sonderbarer Weise zurückrufen und in
unseren Träumen wirklich in cler Form von Halluzinationen wieder
erleben. Man braucht nur anzunehmen, die Damen seien im


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