Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 41
(PDF, 183 MB)
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Quade: Maeterlinck, ein Vertreten des Animismus. 41

wurde so lange verhindert, erfolgte jetzt aber zur Deckung der
aufgebrachten Kosten notgedrungen, da von anderer
Seite rechtswidrige Ansprüche auf das Verlagsrecht geltend gemacht
wurden. Mit dieser ausdrücklichen Bemerkung will wohl der Verleger
andeuten, daß er unter anderen Umständen nicht daran gedacht
hätte, das Werk des Belgiers, der sich im Kriege als ein so
verständnisloser und ingrimmiger Feind Deutschlands erwiesen
hat, zu erwerben.

Einen Mangel an Objektivität, wie ihn Maeterlincks politische
Stellungnahme zeigte, kann man seinem Buche nicht nachsagen.
Der phantasiereiche Verfasser von „Monna Vanna", von .JPelleas
und Melisande" u. <a., hat schon in seinem Werk „Das Leben der
Bienen" seine philosophische Geistesrichtung offenbart, mehr noch
in dem 1913 gleichfalls bei Diederichs erschienenen Buch „Vom
Tode", in dem er sich zuerst mit den theosophischen und spiritistischen
Hypothesen und der Reinkarnationslehre auseinandersetzte
. In vorliegendem Werk knüpfte er an die beiden alten Interessengebiete
an.

Ein Drittel des Inhaltes ist den denkenden Pferden des Herrn
Krall in Elberfeld gewidmet, die Maeterlinck selbst geprüft hat.
Mit der Meinung, daß es sich uin Telepathie zwischen den Pferden
und dem Frager handelte, hat er diese Prüfung begonnen, mußte
aber bald diese Hypothese verwerfen und erkennen, daß die
Pferde ganz selbständig einfachere Denk- und Rechenoperationen
vornehmen und daß manche Rechenleistungen, wie die des Hengstes
Muhamed besonders beim Ausziehen der vierten Wurzel aus einer
sechsstelligen Zahl, nur durch Vorgänge im Unbewußten, die ganz
den bei menschlichen Rechenkünstlern eintretenden entsprechen,
erklärt werden können.

Maeterlinck betrachtet es als eine * der großartigsten Feststellungen
der Forschung, im Tiere diese Fähigkeiten des bewußten
Denkens, wie auch des Unbewußten, des fremden Gastes, und
die nahen Beziehungen der Seele zwischen Mensch und Tier festgestellt
zu haben. Mit der Tätigkeit des fremden Gastes bei der
Bildung der Phantome von Lebenden und Toten, bei der Psycho-
metrie und Zukunftsschau beschäftigt sich Maeterlinck im Hauptteil
des Werkes. So oft er nun darin auch versichert, daß für gewisse
Beobachtungen die spiritistische Hypothese die beste Erklärung
abgiebt, so kann er sich doch aus einem letzten Grunds
subjektiven Gesichtspunkt nicht zu ihr bekennen. Was die angeblichen
Geister über die Art ihres Jenseitslebens offenbaren, erscheint
ihm nämlich so inhaltlos und läppisch, daß er lieber alle
Phänomene auf die unbekannten Kräfte des „fremden Gastes'*
im Medium und in sonstigen bei den okkulten Vorgängen anwesenden
Personen zurückführt.


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