Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 72
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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72 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 2.-3. Heft. (Febr.-März 1920.)

Gregor als selbst erlebt bezeichnet, oder die er aus dem
Munde noch lebender glaubwürdiger Männer hat, nicht
jede Realität absprechen. Diese Vorkommnisse okkulter
Art beweisen, wie häufig auch im Leben der christlichen
Mystiker und Asketen mit ihrem vertieften, religiös verfeinerten
Seelenleben okkulte Fähigkeiten und Phänomene
aufgetreten sind, und wir werden eben deswegen dem großen
Papste gerade für die Abfassung dieser Schrift dankbar sein.

Zwei Fälle zeitlichen Hellsehens im Traum.

Von J. 111 i g , Göppingen.

Ein Phänomen, das die Schulwissenschaft fast noch hartnäckiger
leugnet wie eine Geistererseheinung, ist das zeitliche Hellsehen
oder die Vorausschau in die Zukunft. Das ist begreiflich.
Denn eine Geistererscheinung kann bei einigem guten Willen und
•unter Zuhilfenahme irgendeiner hypothetischen Energieform oder
der Ätherhypothese, mit der sich über alle Wissensfinsternisse
schwankende Brückchen schlagen lassen, schließlich immer noch
im Mechanismus des Kausalzusammenhangs so ausgezeichnet verlötet
werden, daß ein ungeübtes Auge die Lötstelle kaum bemerkt.
Aber das Hellsehen in der Zeit, die Vorausschau des Künftigen,
das sich nicht logisch erschließen, sondern nur intuitiv erschauen
oder auf eine andere unerklärbare Weise vor seiner realen Erscheinung
ideal wahrnehmen läßt, erschüttert alle Grundlagen der
Wissenschaft in so hohem Maße, daß es zu der Aufgabe des
Glaubens an die Möglichkeit einer rationalen Lösung des Welt-
und Lebensproblems und damit der Wissenschaft in ihrer jetzigen
Form überhaupt zwingt. Denn wenn mit Dingen oder Ereignissen
gerechnet werden muß, die schon, ehe sie überhaupt Dinge oder
Ereignisse sind, in eine unmittelbare Beziehung zu unserem Bewußtsein
treten und also Wirkungen auslösen können, ehe eigent-
lieh ihre Ursache da ist, kann von Wissenschaft im heutigen Sinne
doch kaum mehr die Rede sein, weil dadurch der Begriff der Kausalität
, mit dem jede sogenannte exakte Wissenschaft steht und
fällt, auf den Kopf gestellt und dem Irrationalismus alle Wege in
den bisherigen Bereich der Logik freigegeben werden. Es soll hier
nicht in eine mehr oder weniger tiefsinnige Erörterung über das
vielbearbeitete, aber noch ganz ungeklärte Zeitproblem eingetreten
werden, die uns doch über einige gänzlich unzulängliche Analogien
nicht hinausbringen würde, noch soll gar mit dem kritischen
Seziermesser an das ganze tiefgründige und weitausgreifende Erkenntnisproblem
herangetreten werden, weil es sich bei dem dermaligen
Stand der Dinge überhaupt noch nicht um das „Wie?",
sondern vorläufig nur um das „Ob" des zeitlichen Hellsehens überhaupt
handeln kann. Aber auf die grundstürzende Bedeutung


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