Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 73
(PDF, 183 MB)
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Jllig: Zwei Fälle zeitlichen Hellsehens im Traum. 73

der Feststellung des zeitlichen Hellsehens für das, was man heute
als „Wissenschaft" zu bezeichnen pflegt, sollte in der Einleitung
einer Abhandlung, in welcher ein Beitrag zu dem TatsachenbeWeis
für das zeitliche Bellsehen erbracht werden soll, doch kurz hingewiesen
werden. Freilich, ein solcher Beweis sollte heute eigentlich
nicht mehr erbracht werden müssen, nachdem die ausgezeichneten
systematischen Feststellungen von C. Flammarion und J. H.
Hyslop, sowie die mannigfachen Feststellungen in den zahlreichen
okkultistischen Zeitschriften vorliegen und erst im Vorjahre von Dr.
Clerious in den „Psych. Studien" der Wahrtraum des Bischofs
Lanyi von Großwardein erzählt und durch Beischaffung einwandfreier
Beweise zu einem Dokument von weltgeschichtlicher Bedeutung
erhoben worden ist. Aber es ist nun einmal so mit dem
Zweifei, den ein eitler französischer Aufklärungsschriftsteller*) des
vorigen Jahrhunderts „die Meinung des Weisen" genannt hat, daß
auch er nur durch viele Schläge, also eigentlich nur suggestiv und
nicht durch Gründe zur Strecke gebracht werden kann, wie sehr
er sich auch einbildet, als eiskalter und unbestechlicher Logiker
hoch über aller Suggestion zu stehen. So bleibt uns denn nichts
anderes übrig, als in der Führung solcher suggestiver Schläge solange
fortzufahren, bis der Wahrheit der Tatsachen der Sieg er-
fochten ist über eine Wissenschaft wahrheitsfeindlicher Formeln
und mit dogmatischer Anmaßung auftretender sogenannter „Vorurteilslosigkeiten
". Zwei solcher Schläge sollen in den folgenden
Abschnitten dieser Abhandlung geführt werden. Sie sind zwar
nicht von welthistorischer Wucht, sondern nur von kleinmenschlichem
Charakter, sofern sie nur das Leben und Sterben ganz alltäglicher
Menschen zum Gegenstand haben. Aber was sie treffen
sollen, das treffen sie doch, und wie mich bedünken will, nicht
schlecht. So mögen sie also folgen.

Fräulein R. von hier, eine sehr nüchterne, praktische Natur,
die vom Morgen bis zum Abend von ihrem Beruf in Anspruch genommen
wird, erzählte mir einmal, als gelegentlich das Gespräch
auf sonderbare Träume kam, daß sie selbst oft solche sonderbare
Träume habe. Ihre Träume hätten vielfach eine besondere Bedeutung
, sie könne sich auf sie verlassen, wenn sie ihr Künftiges
ankündigen. Besonders bedeutungsvoll sei es, wenn sie von Blumen
träume. Da sterbe immer jemand aus ihrem nächsten Kreise.
So am 24. Oktober 1918, wo sie im Traum zwei blumengeschmückte
Häuser in einer Nachbargemeinde gesehen habe, deren Bewohner
ihr durch Verwandtschaft oder Freundschaft nahestanden. Sie
habe diesen Traum ihrer Schwester erzählt, die darauf gesagt
habe: „Erzähle mir nur nichts mehr von solchen Träumen, denn
wenn du von Blumen träumst, stirbt immer jemand." In der Tat

*) Alfons Te-ste.


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