Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 197
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Lore-Ley: Daa yielleicht wahre Ziel 6er Menschheit. 197

zeugte Erschwerung bzw. Beschränkung der Tätigkeit des Ichs,
ferner das Gefühl der Leere und Öde im Seelenleben, hervorgerufen
durch das Hineinschauenwollen in das leere reine Ich ohne jede
Ideenassoziation, das ohne der Außenwelt nur ein leeres geistiges
Fachwerk ist, auf. Wenn nun die unbewußte Befangenheit der
drohenden Ichbetrachtung einen tieferen Charakter erlangt, so daß
dadurch der den Geist marternde und tötende Zustand zu entstehen
droht, so greift der Schwermütige oft dem geistigen Selbstmord
des Ichs vor, indem er einen körperlichen Selbstmord begeht,
er bringt sich um. Manchmal wird diese Befangenheit zeitweilig
unterbrochen und dann fühlt der Schwermütige momentan unbändige
Freude und Freiheit, denn das reine Ich, die Lebenskraft, das
die Freude und Freiheit selbst ist, tritt unbetrachtet und somit ungehemmt
, also wieder in der vollen freien Selbsttätigkeit in die
Außenwelt; denn das Ich fühlt sich frei von Hemmungen gegen sein
Ich, welche eigentlich das Wesen des psychischen Schmerzes ausmachen
würden, (Schluß folgt.)

Das vielleicht wahre Ziel der Menschheit*

Von Lore-Ley.*)

Der Grundstein in der Wissenschaft
sollte die Toleranz sein.

Der Kern meiner Philosophie ist der folgende: Das *
wahre Motiv für die Kriege ist m. E. die unbewußte Erkenntnis
der Massen und Staatsmänner, daß das Nichtsein
dem Sein vorzuziehen ist. Dieses Motiv war von jeher
nur sehr wenigen klar bewußt* Die Mensehen führen
Kriege, um alles Lebende auszurotten: denn alles Leben
ist eben Leiden. Diese unbewußte Erkenntnis ist nicht
nur das vielleicht wahre Motiv für die Kriege, sondern
auch für die sexuellen Per Versionen. Letztere sind auf
die Nichtfortpflanzuug der Art gerichtet. Also auch hier
Ausrottung der Gattung. Da jeder Mensch mehr oder
minder leidet, kommt er früher oder später zu der bewußten
oder unbewußten Erkenntnis, daß das Nichtsein dem
Sein vorzuziehen ist. Bei den Massen ist dies blinder
Drang, blinder Wille: daher die Zerstörungswut, die sich
übrigens bereits bei den Kindern manifestiert. Bei vielen
Genien war es klarste Erkenntnis: daher sexuelle Abstinenz
oder Perversion.

Das Ziel der Menschheit sehe ich somit in der Ausrottung
der Art, die auf ungeheuren Umwegen zustande
kommen wird. Das Leben auf dieser Erde scheint mir nur

*) Verg. vor. Heft S. 118.: „Zum Materialisationsphänomen",

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