Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 200
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0204
200 Psychische Studien» XLVII. Jahrg. 4 Heft. (April 1920.)

die Kritik einsetzen soll und infolgedessen alle m e t h o di s cli
unzulänglichen Arbeiten abgewiesen werden
müssen. Das ist die Methode der Wissenschaft, die auch
auf unserm Gebiet in der gewiß nicht intoleranten „ Society"
und den * Annales * geübt wird. Deutschland hat den traurigen
Ruhm, noch nicht etwas dem irgend Vergleichbares
an die Seite setzen zu können, sondern nur Zeitschriften
zu haben, die durchaus nicht auf der Höhe der Zeit stehen.
Das muß einmal in einer solchen selbst mit dürren Worten
ausgesprochen werden, und wenn ich das hier feststelle, so
bin ich sicher, daß ich die Zustimmung aller Urteilsfähigen
finde, wie mir das Gespräche und Briefe seit langer Zeit
immer wieder beweisen. Gegen die spiritistische Deutung
der vorliegenden Tatsache, wenn sie mit der nötigen Umsicht
geschieht, habe ich garnichts einzuwenden und ich
wäre froh, wenn wir mehr Spiritisten vom Schlage Peters
etwa hätten. Gegen unmethodische Berichte allerdings kann
man nicht intolerant genug sein, es ist das alles im besten
Falle Rohmaterial, das man Forschern unterbreiten sollte.
Driesch, der unserm Gebiet bekanntlich recht freundlich
gegenübersteht, sagt in einer seiner letzten Arbeiten (Der .
Leuchter S. 350—51), daß er die Lektüre unserer deutschen
Zeitschriften nicht länger als ein Jahr ausgehalten habe.
Ich kann ihm diese Beeinträchtigung seines Wohlbefindens
durchaus nachfühlen, wenn ich auch selbst bisher von
stärkeren Störungen bewahrt worden bin. Es ist das eine
bittere Pille, die uns Driesch da zu schlucken gibt, möge
sie wenigstens etwas bereinigend wirken!

Was uns not tut, um weiter zu kommen und die Beachtung
der maßgebenden Kreise zu finden, ist eine wissenschaftliche
Zeitschrift, und es ist sehr zu bedauern, wenn
das Niveau einer Zeitschrift durch Beiträge herabgedrückt
wird, die in einer populären Zeitschrift am Platze sein
mögen. Ich glaube, jeder Forscher könnte mit ähnlichen
Berichten dienen und wenn ich meine Unterhaltungen mit
Schopenhauer, Richard Wagner oder Kurt Eisner veröffentlichen
wollte, könnte ich gleichfalls auf den Beifall der
Unkritischen rechnen, denn sie sagen viel recht interessante
Dinge. Aber ich widerstehe dieser Versuchung, da solche
Berichte der Kritik zu viel Blossen geben. Solange unsere
Zeitschriften von derartigen Berichten wimmeln, werden
wir es immer wieder erleben, daß die Kritischen sich
weigern, derartige Zeitschriften zu beachten.

Sie haben sich so oft über Platzmangel beklagt, weisen
Sie derartige Arbeiten aus der Zeitschrift aus, dann haben
sie Baum für das Bessere und werden sich den Dank der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0204