Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 349
(PDF, 183 MB)
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Walter: Der Dolch.

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es sich dabei um Gedankenübertragung oder um irgendeine Art
von Hellsehen handelte. Nur soviel kann sie noch mit Bestimmtheit
sagen, daß die Berührung in der kurzen, nur einige Tage betragenden
Zeitspanne erfolgte, die zwischen dem Tod ihres Bruders
und dem Eintreffen der Todesnachricht lag. Die Berührung
erfolgte während des Schlafes in der Form eines Traumes. Sie
sah sich im Traum in einen Laubwald versetzt und gewahrte dort
auf einem schmalen Wege einige Soldaten, darunter auch ihren
Bruder. Plötzlich fiel ein Schuß, ihr Bruder sank getroffen zur »
Erde, und sie erwachte in großer Aufregung. Am andern Morgen
erzählte sie ihren Traum dem Dienstmädchen und einer Tante.
Vor der Mutter wagte sie nicht davon zu sprechen, weil diese sich
zu sehr darüber aufgeregt hätte. Als die kurze telegraphische
Todesmeldung eintraf, erklärte sie bestimmt: „Ihr werdet sehen,
in einem größeren Gefecht ist er nicht gefallen, dagegen spricht
mein Traum." Und so war es auch. Die angestellten Erhebungen
ergaben, daß K. in der Nacht vom 3. auf 4. August 1915 auf einem
Patrouillengang in einem Laubwald in Begleitung von zwei Mann
war, als ihn der tödliche Schuß traf. Soweit stimmt also alles mit
dem Traum überein. Nur darüber war nichts mehr zu ermitteln,
ob auch das „schmale Wegchen" da war, das die Schwester im
Traume gesehen hatte. Die Leute, in deren Begleitung ihr Bruder
sich befunden hatte, waren nicht mehr zu ermitteln. Und auch
der weitere Umstand, ob der Traum mit dem Todesfall zeitlich zusammenfiel
oder dem letzteren nachfolgte, war, wie schon gesagt,
leider nicht mehr festzustellen. Nur das kann noch bemerkt werden
, daß die Schwester während des ganzen vorausgegangenen
Jahres, das so reich an Aufregungen war, doch niemals von ihrem
Bruder geträumt hatte. Die Einrede des Zufalls, die unter den
obwaltenden Umständen ohnehin auf sehr schwachen Füßen steht,
wird durch diese Feststellung weiterhin abgeschwächt. Wer sie
trotzdem noch erheben und auf sie pochen will, mag es tun, als
ernster Gegner kommt er für mich dann aber kaum mehr in
Betracht.

Der Dolch.

Eine wahre Begebenheit

Von Professor Daniel Walter (Graz.)

Mein Freund und Kollege Dr. Haslinger, der gleich mir
als Geheimforscher tätig ist, überbrachte mir vor einiger Zeit eine
Matura-Zeitschrift, wie sie an österreichischen Gymnasien üblich
ist, und lenkte meine Aufmerksamkeit auf eine Erzählung mit der
Überschrift: „Der Dolch", als deren Verfasser der Abgangsschüler
Heinrich N o t z zeichnete. Diese Erzählung war ungemein
packend und man fühlte sich von ihr tief ergriffen. Ein flüchti-


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