Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 358
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0372
358 Psychische Studien. XLVIL Jahrg. 7. Heft (Juli 1920.)

Auch die sog. Persönlichkeitsspaltungen dürften sich stets an
den Schlaf oder einen Trancezustand anschließen. Folgenden
Fall hatte ich selbst Gelegenheit näher kennen zu lernen: „Eine
Dame hatte nachts wiederholt geträumt, es sei bei ihr eingebrochen
und verschiedenes gestohlen worden. Wer die Frau kennt,
wird nicht überrascht sein, weil sie von jeher sehr mißtrauisch
gegenüber verschiedenen im Hause verkehrenden Personen war.
Längere Zeit nach den berichteten Träumen fehlten im Haushalt
bald Wäschestücke, bald kleinere Mengen Speisevorräte und dgl.,
die nachweisbar vorhanden waren und von keiner fremden Per-
son hatten entfernt werden können. Durch genaue Beobachtung
ergab sich nun, daß die Frau selbst im Dämmerzustand die Gegenstände
von ihrem Aufbewahrungsort weggenommen und versteckt
hatte. Beständig klagte sie aber, daß Sachen gestohlen
werden." Eine ähnliche Handlungsweise des unbewußten Ich
eines Staatsanwalts beschreibt Paul Lindau in seinem Schauspiel
„Der Andere" sehr gut.

Für all diese Vorgänge besitzen wir schon lange den experimentellen
Beweis in der posthypnotischen Suggestion. Wenn man
beispielsweise einer hypnotisierten Person einredet, nach dem
Erwachen oder noch später (nach Stunden, Tagen, Monaten)
werde sie in einem bestimmten Zimmer diesen oder jenen Gegenstand
holen, sie werde sich an eine bekannte Person nicht mehr
erinnern, ja sie nicht mehr kennen, oder wenn man ihr suggeriert
, sie sei der Kaiser von China, so werden diese Suggestionen
im Wachzustand wirksam. Mit mehr oder weniger Geschick wird
die Rolle der ansuggerierten Persönlichkeit, wie von einem
Schauspieler, durchgeführt.

Studiert man die Werke von J. Bloch, E. Fuchs, A. Moll u. a.
über das sexuelle Gebiet, so drängt sich die Vermutung auf, daß
auch gewisse, perverse Neigungen ihre Entstehung phantastischen,
erotischen Träumen verdanken, die bei absichtlicher oder gezwungener
Unterdrückung des normalen Geschlechtsverkehrs auftreten
. Man denke an den Glauben an die Inkubi und Sukkubi.
Auch erscheint es wahrscheinlich, daß auf dem Wege über das
Unbewußte der Begriff „Liebe" in anderer Richtung sich wenden
kann (sinnlich in religiös). % (Schluß folgt.)

Okkultismus, Spiritismus und unterbewußte Seelen zu stände.

Von Dr. med. R, Ti sehn er.

Unter diesem Titel ist in der bekannten Sammlung „Aus Natur
und Geisteswelt" im Verlag Teubner, Leipzig, ein Büchlein von
R. Baerwald erschienen. In drei Hauptabschnitten wird das
Gebiet abgehandelt, zuerst die unterbewußten Seelenzustände, sodann
die intellektuellen Medien und schließlich die physikalischen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0372