Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 359
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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. Tischner: Okkultismus, Spiritismus u. unterbew. Seelenzust. 359

Medien. ^ Erfreut beginnt man die Lektüre, ist es doch das erste
Buch in den bekannten billigen Sammlungen, das in dies Gebiet
einführen will, wenn man von Du Preis beiden kleinen Heftchen
absieht, die gewiß geistreich sind, aber doch veraltet und außerdem
gar nicht das Ziel verfolgen, in erster Linie die Tatsachen
des ganzen okkulten Gebietes zu vermitteln.

Aber leider wird man bald enttäuscht, es ist nicht das Buch, das
uns nottut, das trotz aller Kritik doch wesentliche Teile des
Okkultismus als Tatsachen anerkennt; es stammt aus der „Berliner
Schule", die man durch die Namen H e n n i g und D e s s o i r hin-
reichend kennzeichnen kann, als Drillingsbruder von sehr ähn-
licher Geistesart schließt es sich seinen Geschwistern an.

Es soll damit nicht geleugnet v/erden, daß es auf guter Kenntnis
der modernen Literatur beruht, ist auch die Auswahl etwas
einseitig. Es ist anregend geschrieben und bringt zur Illustrierung
viel Beispiele, um das zu beweisen, was es beweisen will.
Desto bedauerlicher ist es, daß diese Arbeit für eine solch verlorene
Sache geleistet worden ist, wie sie der Negativismus der
Berliner Schule darstellt.

Einige Punkte möchte ich herausheben, um die Stellung des
Verfassers zu kennzeichnen und meine abweichende Meinung zum
Ausdruck zu bringen. Baerwald definiert den Okkultismus als
die „Wissenschaft von den mediumistischen Phänomenen". Eine
Definition ist Sache der Vereinbarung, es handelt sich nur darum,
ob sie praktisch ist, mir scheint es nun zweckmäßiger zu sein, die
okkulten, supernormalen Phänomene möglichst scharf aus den andern
herauszuheben. Wenn man von den „mediumistischen Phänomenen
" spricht, ist es nicht ganz klar, was man meint, denn es
gibt viele „Medien" ohne supernormale „okkulte" Phänomene,
anderseits finden sich bei Medien auch andere Erscheinungen wie
Trance, Automatismen, Persönlichkeitsspaltungen usw., die man
zweckmäßigerweise von den andern trennen sollte, da sie durchaus
nicht nur bei „Medien" vorkommen, und die man „paranormal
" nennen kann.

Nebenbei gesagt hat man auch gegen die Wortbildung „medi-
uraistisch" erhebliche Bedenken sprachlicher Art geltend gemacht.

Auf Seite 20 wird das bekannte Buch von Lehmann „Aberglaube
und Zauberei" als das „mäßgebende Lehrbuch des Okkultismus
" bezeichnet, es muß aber doch dagegen Einspruch erhoben
werden, das Buch, das die Bibel einer Richtung des wissenschaftlichen
Okkultismus ist, als das für den ganzen wissenschaftlichen
Okkultismus „maßgebende" hinzustellen. Man darf
nicht eine Partei als das Ganze ausgeben, es gibt Okkultisten,
die sich erlauben, sich auch zu den wissenschaftlich arbeitenden zu
zählen, die Lehmann sehr unmaßgeblich finden. Mit dieser Einschätzung
Lehmanns ist das Buch genügend gekennzeichnet.


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