Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 360
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0374
360 Psychische Studien. XLVIL Jahrg. 7. Heft (Juli 1920.)

Über das Tischrücken sagt B. Seite 42, daß man von beiden
weitgespreizten Händen die Spitzen von Daumen und fünftem
Finger auf den Tischrand legt, so daß die ganze übrige Hand nur
auf diesen beiden Stützpunkten ruht. Diese Angabe ist in dieser
Allgemeinheit sicher nicht zutreffend, für den Anhänger der
Faradayschen Theorie, allerdings gerade zu deren Erweis erwünscht
, denn es ist klar, daß bei dieser gezwungenen Handhaltung
sehr bald unkontrollierbare, kram'pfähnliche Muskelkontraktionen
auftreten werden.

Seite 58 heißt es: „♦ . . so ist die Annahme einer Kunst oder
Gabe des Prophezeiens die widersinnigste ui d unlogischste Form
des Aberglaubens. Denn sie behauptet, zukünftige Geschehnisse
könnten gegenwärtige Vorzeichen und Ahnungen veranlassen, die
Wirkung könne sich früher einstellen als die Ursache, während
wir doch eben denjenigen Vorgang als Wirkung einer Ursache
bezeichnen, der regelmäßig auf sie folgt." Das ist doch ein apriorischer
Dogmatismus, der auf dem noch so undurchsichtigen Gebiete
des Okkultismus durchaus nicht am Platze ist. Warum ist
es von vornherein „widersinnig und unlogisch" anzunehmen, daß
für eine übersinnliche Erkenntnis eben doch irgendwelche Daten
vorhanden sind, die das zukünftige Ereignis andeuten, ebenso
wie die Wissenschaft sonst oft „prophezeit"? Es ist das einfach eine
Tatsachenfrage, und es ist ganz gleichgültig, ob wir mit der Naturanschauung
des Jahres 1920 das einsehen können oder nicht.

Im Kapitel über die Phantome Lebender wird anläßlich der von
Gurney, Myers usw. aufgestellte Statistik gesagt, daß die Statistik
wertlos sei: „aus 1000 Tartarennachrichten läßt sich ebensowenig
berec'inen wie aus einer". Auch wenu man diese Statistik, wie
ich, nicht für ausschlaggebend hält, da sie nur von einer trügerischen
Exaktheit ist, kann man doch die von den englischen Forschern
gesammelten nnd gesichteten Berichte nkht mit „Tartaren-
nachrichten" vergleichen. Das Ergebnis des Kapitels über Telepathie
ist denn auch negativ, am Schluß (Seite 84) heißt es: „Falls
es eine Telepathie gibt....."

Bei einem Schüler Lehmanns nimmt es natürlich nicht Wunder
, der Theorie vom unwillkürlichen Flüstern zur Erklärung der
Telepathie den weitesten Spielraum ein^^räumt zu sehen. Auch
Versuche von einem Zimmer zum andern ohne Verbindungstür
schließen seiner Meinung nach die Möglichkeit einer Übertragung
mittelst Flüstern nicht aus. Er meint: „Man kann nicht beurteilen
, wie weit die Möglichkeit, Flüstergeräusche auch durch feste
Wände zu hören, reicht. Wenn berichtet wird, daß manchmal
Frauen in der obersten Etage einer Mietskaserne es merken, daß
ihr Gatte unten in das Haus eintritt, so wird man zugestehen,
daß hier einstweilen kaum eine Grenze gezogen werden kann."


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0374