Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 366
(PDF, 183 MB)
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3,66 Psychische Studien. XLVI1. Jahrg. 7. Heft (Juli 1920.)

der modernen Denker der Begriff der Persönlichkeit als viel zu
klein und bloß menschlich, um einem letzten Weltgrunde zukommen
zu können.4'

Entsprechend der Gleichung: Gott - Materie - Kraft - Wille - Geist
kann der Weltgott (Pantheos) nur das „Ding an sich" oder das
„überphysische Substrat" der Welt sein und das göttliche Ich
nichts anderes als die Gesamtheit aller „Iche". Wir können also
vom Standpunkt dieses transzendentalen Realismus streng genommen
, nur von einem Weltwesen oder Welttier
sprechen, welches — auf allen bewohnbaren Weltkörpern (Planeten
) verbreitet — aus so und so viel Billionen Leibern oder
Einzelwesen besteht.

Bei dieser Auffassung ist es doch klar, daß wir die Entstehung
des menschlichen bzw. tierischen Lebens aus der Weltmaterie
selbst erklären müssen ohne die Intervention eines neben der
Weltmaterie bestehenden organisierenden Prinzips. Und unzweifelhaft
enthält diese als „transzendentaler Realismus" bezeichnete
naturwissenschaftliche Weltanschauung die wesentliche
Voraussetzung für das Verständnis einer natürlichen Entstehung
der „Seele" oder Individualität: den Monismus von Geist,
Kraft und Materie, welcher eine monotheistisch—reinkarnistische
Entstehung des Lebens und der .,Seele" gar nicht zuläßt. Wir
brauchen auch nicht mehr auf die verzweifelte Hypothese von im
Weltraum ständig anwesenden (gleichsam pandemischen)
Lebenskeimen zurückzugreifen, um den „Schimmelanflug
von lebendigen Wesen" auf der Oberfläche gewisser Weltkugeln
zu erklären.

Es widerspricht aber auch dem durchgängigen energetischen
Prinzip der Gleichwertigkeit von Ursache und Wirkimg, sich zu
denken, daß eine einzelne Zelle, die Keimzelle, im Mutterleibe
gebildet oder „organisiert", d. h. bewirkt werde durch einen
vollkommenen übersinnlichen Organismus (den Äther- und Astralbzw
. Mentalleib der Theosophie), — es wäre denn, daß wir auf
die immaterielle „Monade" zurückgriffen —; denn wenn wir auch
nicht sagen können, was das von den materialistischen Monisten
verpönte „Ding an sich" oder metaphysische Substrat einer physischen
Einzelerscheinung ist, (— wir sind* heute *) geneigt, das
außerbewußte Substrat oder die „Materie" einer physischen Erscheinung
als ein System von Uratomen, d. i. Kraft- oder Willenszentren
des absoluten Allgeistes aufzufassen —) — so werden
wir doch nicht glauben, daß, — um vergleichsweise zu reden —,
hinter einem physischen Bleistift ein metaphysischer Schiffsmast
steht, sondern werden grundsätzlich annehmen, daß — um wieder

*) Nach dem Vorgang Eduard v. Hartmanns.


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