Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 382
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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382

Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1920.)

Spieler darf mehr an seinem Buche „Wie werde ich Klavier-
virtuose?" (12. Auflage) und „Mein Fingersportsystem" (6.—15.
Aufl.) oder an seiner Zeitschrift „Der Energetiker", welche seine
Theorien in populärster Form mundgerecht macht, vorübergehen.

Kurze Notizen.

a) Zur Relativitdfstheorte. Die Relativitätstheorie, von der
jetzt so viel die Rede ist, ist der Grundidee nach viel älter
als Albert Einstein. Die Forscher, die sieb vor ihm darum
besonders verdient gemacht haben, sind ebenfalls gute Deutsche.
Konsequent wurde nämlich der Grundgedanke der Relativitätslehre
zuerst von dem berühmten deutsch-österreichischen Physiker
Ernst Mach (geb. 1838) verfochten und zuar schon 1868,
später in wirksamerer Form 1883. Völlig unabhängig von
Mach brachte ihn dann, besonders konsequent und mit größtem
Nachdruck Ludwig Lange zur Geltung und zwrar in mehreren
von 1884—1886 erschienenen Abhandlungen, die sich seit 13
Jahren ständig wachsender Beachtung erfreuen. Ihm verdankt
die Wissenschaft den mathematisch wohldefinierten grundlegenden
Hilfsbegriff des Inertialsystems, dessen auch Einstein
und seine Mitarbeiter nicht entraten können, wenngleich
Einstein selbst sich bisher einer anderen Nomenklatur bediente.
Einstein darf sich übrigens unstreitig das große Verdienst beimessen
, den Relativitätsgedanken weiter ausgebaut und zuerst
auf physikalische Erscheinungen hingewiesen, auch ihre Theorie
entwickelt zu haben, die aus dem relativistischen Standpunkt
ungezwungen erklärt werden können, während der absolutistische
ihnen ganz ratlos gegenübersteht. Mehr beansprncht er auch
gar nicht, erkennt vielmehr das Verdienst Langes, der seit
Ernst Machs TÄi, im Sinne der sogen. „Anciennitätu, vermutlich
Senior der Relativitätstheoretiker ist, rückhaltslos an.
Ludwig Lange ist übrigens auch Württemberger und lebt seit
über zwanzig Jahren als Privatgelehrter in Tübingen. Als er
1885 seine grundlegende Arbeit über das Inertialsystem an
Poggendorfs Annalen der Physik einsandte, ging es ihm nicht
besser, als weiland Robert Mayer mit seiner ersten Arbeit
über das Wärmeäquivalent. Langes Aufsatz wurde ebenfalls
nicht angenommen und mußte in die Schriften der Leipziger
Akademie flüchten, wo er 21 Jahre iang ein fast unbeachtetes
Dasein fristete Nicht ohne Tragik ist das Schicksal Langes
insofern gewesen, als er sich Jahre lang ganz unverstanden
fühlte und dadurch in Schwermut verfiel, aus der er sich erst
in den letzten Jahren wieder zu voller Arbeitskraft bat erheben
können. Es wäre zu wünschen, daß dem verdienten Tübinger
Gelehrten, der auch in der experimentellen Psychologie seit


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