Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 423
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Böhm: Neue Erkenntnis für die Psychiatrie.

423

Bleibt die Lebhaftigkeit eines Traumbildes auch im Wachen ungeschwächt
bestehen, so ist es möglich, daß sich daraus eine
Zwangsidee entwickelt.

Auf gleiche Weise können symbolische Traumbilder zu Wahnvorstellungen
führen.

Gemütserkrankungen können entstehen durch wiederholtes
Übergreifen von Gemütsbewegungen (Affekten) in den
Traum und von hier ans Wachsein.

Besitzt das bewußte Ich nicht die Kraft, die aus dem Unbewußten
verdrängenden Bilder und Ideen zu prüfen und zu sichten
oder ihr Auftreten nach Belieben zur rechten Zeit zu unterbrechen
, so kann Irrsinn entstehen.

Träume, Äußerungen von „Medien", künslerisches und geniales
Schaffen sind verwandte psychische Erscheinungen.

Im Traum und Trance ist das unbewußte Ich
allein tätig, bei Wachmedien zum größten Teil,
beim Künstler biet et es seine Produkte unge-
rufen an, das Genie macht es sich Untertan, der
reine Verstandesmensch versteht es nicht, sich
mitihm genügend in Verbindung zu setzen.

Die eingehende Beachtung aller hier kurz «berührten Vorgänge
ist eine unaufschiebbare Aufgabe sowohl des medizinisch als auch
des theologisch geschulten Seelenarztes.

Den Erkenntnissen der neuzeitlichen psychologischen Forschungen
hat sich insbesondere die Therapie in gewissen Abteilungen
der staatlichen Heil- und Pfleganstalten anzupassen, die privaten
Sanatorien für Nerven- und Gemütskranke dürfen nicht in der
Hauptsache „mit allem Komfort ausgestattete", für den Besitzer
gut verzinsliche Anlagen darstellen, in denen die Hilfesuchenden
ungestört ihr Leiden weiterentwickeln können.

„Die behandelnden Ärzte müssen," wie Dr. med. H. J. Oberdorf
f er in seiner Abhandlung „Lebensschule oder Sanatorium?
Zur Reform der Heilanstalten" sehr richtig schreibt, „verstehen,
daß bei dem Kranken ein Sehnen nach Seelennahrung besteht,'
und durch die äußeren Erscheinungen hindurch den inneren
Wesenskern erkennen."

Er stwenndie Ärzte die wahre Psychologie, d. h.
Seelenlehre, verstehen, können sie mit Erfolg unglückliche
Menschen retten und sie wieder zu
brauchbaren Gliedern der menschlichen Gesellschaft
machen.

Nachwort.

Da ich nicht Fachpsychologe bin, erachte ich es als .Pflicht
mich dem Leser gegenüber auszuweisen, welche wissenschaftlichen
Unterlagen mich berechtigen, über das vorstehende Gebiet
zu schreiben.


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