Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 424
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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424 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 8. Heft (August 1920.)

Durch mehrere an mir selbst beobachtete telepathische Vorgänge
veranlaßt, unternahm ich zunächst Versuche mit sogenannten
„spir it istisch en" und „hellsehenden Me-
die Sodann studierte ich die Werke über die F r e u d " s c h e
Traumdeutung und die Wiener und Züricher psychanalytische
Methodik, sowie ausgewählte Abhandlungen in den
okkultistischen und spiritistischen Zeitschriften und Büchern.

Angeleitet durch diese interessante Lektüre wandte ich die
Aufmerksamkeit meinem Traumleben zu und ließ mir von
Bekannten deren Träume erzählen, um eine Deutung zu versuchen
.

Als Vorsitzender der ^Nürnberger Gesellschaft für wissenschaftliche
Erforschung „okkulter Erscheinungen", hatte ich Gelegenheit
, verschiedene Fälle von eigenartigen Vorkommnissen
zu prüfen. Ferner konnte ich mehrere Psychosen vom Anfangsstadium
an beobachten und ihre weitere Entwicklung verfolgen
. Schließlich war es mir vergönnt, die Arbeitsweise einer
jungen Künstlerin genau kennen zu lernen.

Fünf Jahre arbeitete ich an dem mir zur Verfügung gestandenen
Material, obwohl mir dauernd nicht wenig Widerstand
imd Spott entgegengebracht wurde.

Wenn ich jetzt meine Erfahrungen der Öffentlichkeit und nicht
einem engen Kreise von Fachgelehrten vorlege, so liegt der Grund
hierfür darin, daß bei letzteren nicht nur meine wiederholten Anregungen
unbeachtet blieben und dem Ersuchen um Mitarbeit
nicht stattgegeben wurde, sondern auch Vorträge, die ich zur Aufklärung
vor Studenten und Fachprofessoren zu halten mich bereit
erklärte, verhindert bezw. abgelehnt wurden.

Möge jetzt der selbständig und vorurteilsfrei denkende Leser
Kritik üben und selbst entscheiden, wie weit meine Ausführungen
für die leidende Menschheit von Nutzen sein können.

Nach meinen vielen Beobachtungen und den daraus gezogenen
Schlußfolgerungen muß ich die Wahrscheinlichkeit bezweifeln,
daß wir durch mediumistische Erscheiningen
Erfahrungen und Erkenntnisse mitgeteilt bekommen, welche die
Seele erst nach dem Tode des Leibes sammeln konnte.
Da aber innere nnd äußere Erlebnisse* eines Verstorbenen,
von denen wir bewußt oder unbewußt Kenntnis erhalten oder die
wir außersinnlich (telepathisch) erfühlt haben, in den latenten
(„transcendentalen") Erinnerungen als etwas Lebendiges
erhalten bleiben, können sie unter besondern Umständen im
Traum oder durch ein Einfühlmedium uns kundgegeben
werden. Durch diese Anschauung wird mein Glaube
an einen Fortzustand der Seele iiicht beeinträchtigt
! Dr. Jos. Böhm.


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