Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 425
(PDF, 183 MB)
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Nonweiler: Zur Frage der Klopfphäiiomene.

425

Zur Frage der Klopf phänomene.*)

Von Theodor Nonweiler, Rechtspraktikant in Kusel (Pfalz.)

Im Eingange seines Artikels „Zur Mechanik des Tischrückens"
macht Herr Dr. Berthof den Leser damit bekannt, daß er durch
jahrelange Beschäftigung mit der spiritistischen Literatur nach
seinem Dafürhalten in der Lage sei, über diese Fragen ein
Urteil abzugeben. Herr Dr. B. beschränkt sich nicht auf die in
der Überschrift angekündigte Beurteilung der Mechanik des
Tischrückens, sondern erklärt weiter, daß er einmal vor langen
Jahren an einer spiritistischen Sitzung teilgenommen habe und
durch die „kindlich einfältigen Kundgebungen der spirits" und
„das hysterische Getue der Anwesenden" abgestoßen worden
sei. Infolgedessen habe er darauf verzichtet, den eigentlichen spir.
Experimenten weiter eine persönliche Aufmerksamkeit zu
schenken. Auf Grund einer zweiten vor wenigen Wochen mit
einem Freunde abgehaltenen Sitzung kommt er dann zu dem
den Kern seiner Darlegungen bildenden Ergebnis, daß die
Klopf töne nichts anderes als die durch den Tisch als Resonator
verstärkten Pulsschläge der händeauflegenden Zirkelteilnehmer
seien, deren Pulsschläge wiederum durch das gemeinsame Auflegen
der Hände auf einen leichten Tisch synchronisch gemacht,
d. h. in einen einheitlichen Rhythmus gebracht würden. Das
letztere will er durch zahlreiche Versuche erwiesen haben.

Zu dieser Darstellung möchte ich folgendes bemerken: Es ist
ohne weiteres verständlich, daß die Wissenschaft, soweit sie
überhaupt zu den Fragen der sog. okkulten Phänomene Stellung
nimmt, bemüht ist, dieselben in Einklang mit den bisher bekannten
physikalischen Gesetzen zu bringen. Die ernste wissenschaftliche
Forschung hat geradezu die Pflicht eine metaphysische
Erklärungsweise solcher Erscheinungen solange abzulehnen
, als nicht zwingende Gründe natürliche Erklärungsversuche
scheitern lassen. Über die Realität okkulter Phänomene
und die daraus zu ziehenden Folgerungen können aber nur Personen
zu urteilen berufen sein, die sich nicht nur eine gründliche
Literaturkenntnis zu eigen gemacht, sondern vor allen Dingen
auch umfangreiche praktische Versuche mit gut entwickelten
Medien angestellt haben. Dazu genügt es keineswegs, ein
oder zweimal an einer spirit. Sitzung teilgenommen zu haben,
die, wie die eingehende Schilderung des Herrn Dr. B. beweist,
dazu noch eiu äußerst kärgliches Ergebnis aufzuweisen hatte.
Über den Grad der mediumistischen Fähigkeiten des damals
beigezogenen Mediums erfahren wir gar nichts; wahrscheinlich
sind sie sehr gering gewesen, andernfalls wäre wrohl Herr Dr.

*) Entgegnung auf die Einsendung des Herrn Dr. A. Berthof im
Febr.-März-Heft 1920 „Zur Mechanik des Tischrückens",


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