Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 430
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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430 Psychische Studien, XLVII. Jahrg. 8. Heft (August 1920.)

weiß, wie dieser Forscher Jahre lang mit Mine. Bissou und Eva C.
in Paris experimentiert hat. Zweitens ersieht man aus dieser
Übersetzung, daß von Schrenek-Notzing genug Selbstlosigkeit besitzt
um einen wenig Neues bringenden Vortrag des Dr. Geley
den deutschen Lesern zugänglich zu machen. Drittens sehen wir
hieriii eine Anerkennung des Verdienstes des Dr. Geley, eine Anerkennung
von Seiten des größeren Untersuchers für die Arbeit
des Nachentdeckers.

Bei Dr. Geley liegt der Fall etwas anders. Man sieht deutlich,
daß dieser Gelehrte wenig oder kein Deutseh versteht, denn von
Dr. S. N. scheint ihm nichts bekannt zu sein. Das ist für Herrn
Dr. G. recht schade, denn infolge dieses Mangels war ihm
sehr viel nicht zugänglich. Auch scheinen Mme. Bissou
und Mlle. Eva C. wohl nie mit ihm von Schrenck Notzing gesprochen
zu haben, und auch das ist sehr bedauerlich für die
Sache selbst. Dieses Verschweigen ist ja die Ursache, daß er
die gründlichen Untersuchungen, den tief wissenschaftlichen Ernst
seines Vorgängers, seine epochemachenden Resultate, niedergelegt
in seinem Werke Materialisationsphänomene" nicht kennt, also
auch nicht würdigen konnte und deshalb meinte, er sei selber der
Entdecker. Schade um den braven Mann, der tatsächlich nicht
viel Neues zustandegebracht hat.

Tn der Literatur des Spiritismus gibt es einige Werke, welche
als Säulen an dem Portal stehen, das uns in eine neue Weltanschauung
hineinführt. Dazu rechnen wir Aksakows „Animis-
mus unc Spiritismus", de Rochas* „Exteriorisation de la Sensi-
bilite et de la Motricite", Lodges „Raymund" und Schrenck-
Notzings Materialisationsphänomene". Diese Riesenarbeiten
sind grundlegend für künftige Geschlechter, Titanenarbeiten nicht
ihres Umfanges. sondern ihrer Wichtigkeit wegen. Wer diese
Arbeiten nicht kennt, kann in den Tempel der neuen Wahrheit
nicht eintreten.

Es ist aber noch ein Zweites zu bedauern an Herrn Geley. Er
hätte die Tierphysiologie, speziell die der Insekten, ein wrenig
besser studieren müssen. In seinem Vortrage behauptet dieser Gelehrte
, daß der Insektenkörper innerhalb der schützenden Puppenhülle
sich verwandle in einen Brei, eine formlose undifferenzierte
Masse, woraus dann der Körper des vollkommenen Tnsekts sich
bilde. Mit genialem Schwung wird hier generalisiert und eine
Gleichung dem lieben Publikum vorgezaubert, welche leider
nicht wahr ist. Mit einem bischen Logik hätte Dr. G. für sich
selbst ausfindig machen können, daß „something rotten" in seiner
Behauptung sein müsse. Wenn die Raupe sich eingesponner hat (ich
denke hier an den Bombyx mori) besitzt das Tier noch Muskeln,
denn es hat sich beim Einspinnen noch kräftig bewegt, und wenn das.


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