Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 445
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Peter; Die Zeit im Unterbewußtsein.

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derholt von Richet befragt, erklärte Alice stets: „Beunruhigen Sie
sich nicht; ich werde noch von ihm sprechen".

Nun, am 7. März 1889, 1 Uhr nachmittags, sagte Alice, in
hypnotischen Schlaf versetzt, wörtlich: „Ich beeilte mich, Sie zu
sehen; ich wollte Sie schon gestern besuchen, um Ihnen von
M. A. (dem Kranken) zu sprechen. Entweder ist er kränker
oder er steht vor einer Krisis. Fieber, Erregung, Erschöpfung —
welch schlimmer Moment! Das Leiden verschlimmert sich, er
ist ganz niedergeschlagen. Man kann nichts erwarten von dieser
Krisis (d. h. die Krisis wird nicht mit dem Tode enden). Er
wird sich nicht mehr bewegen können; der Schmerz ist vor allem
in den Nieren, links und sehr stark. Es wird nicht die letzte
Krise sein. Er wird sie überstehen; sie wird in kurzem statt-
finden, in zwei oder drei Tagen. Sie wird stärker sein als alle,
die er seit einem Jahre gehabt hat. Der Moment ist nahe. Er
wird aber in einem Augenblick sterben, in dem Sie es nicht erwarten
; nicht in einer Krise . . ."

Dies sagte Alice am Donnerstag. Als Richet am Abend nach
Hause zurückkehrte, berichtete ihm seine Frau, daß der Kranke
in der Nacht zum Donnerstag drei Stunden in Agonie lag, bis
ein Arzt geholt wurde, mit dessen Hilfe das Leiden sich sofort
besserte. Es ist kein Zweifel, daß Alice hiervon keine Kenntnis
hatte, auch Richet selbst wußte zu jener Zeit nichts von den
Vorgängen. Alle Einzelheiten, welche Alice äußerte, waren
absolut richtig.

Von diesen immerhin vagen Empfindungen ist nur ein weiterer
Schritt zu bestimmten Erscheinungen dieser Art, welche von
den Endorganen, vor allem durch das Sehorgan aufgenommen
werden. Es treten dann Gesichtsphänomene auf, Bilder, wie
wir ihnen in sog. Kristallvisionen und anderen Automatismen
begegnen.

Als Beispiel sei folgender Fall berichtet, den Prof. Hyslop
mitteilt:

Ein junger Mann ging am späten Nachmittag eines Festtages
(17. März 1893, St. Patrikstag) durch die Stadt, um einen Auftrag
auszuführen. In einer Straße sah er einen Teil des Festzuges der
„Söhne St. Patriks" mit ihren grünen Schärpen, Fahnen usw.
Als er nach Hause zurückkehrte — es war inzwischen eine Vier-
telstunde vergangen und er hatte an den Festzug nicht mehr gedacht
, — sah er auf der Treppe, die völlig dunkel ist ein deutliches
Bild des Festzuges an der schwarzen Wand: er sah die
grünen Schärpen und die Banner usw. Das Bild war so deutlich,
daß er die Gesichter der Festteilnehmer erkennen konnte. —

Prof. Hyslop fügt dieser Erzählung ein Selbsterlebnis bei. Er
besuchte als Knabe von 10—12 Jahren mit seinen Eltern häufig
die ländlichen Feste eines Nachbarortes. Die Musik, welche bei


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