Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 476
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0490
476 Psychische Studien, XLVII. Jahrg. 9. Heft (Sept 1920.)

und ihm durch Aufklärung helfen zu können und weiteren Befangenheiten
des Ichbewußtseins vorzubeugen.

So ist schon mancher große Philosoph, wie Schopenhauer,
Nietzsche u. a. am Ende seiner empirischen Studien seinem
Ichbewußtsein zum Opfer gefallen und hat sich in der Finsternis
des grundlosen, inhaltleeren, reinen Ichs, des geistigen Nichts
verloren, um nicht mehr an die Oberfläche der objektiven
Außenwelt zu kommen. Eb geht hier so wie z. B. beim
Rechnen. Wenn ich eine Algebrarechnung lösen will und kenne
nicht alle dazu erforderlichen Formeln, dann irre ich in der
zu lösenden Rechnung immer umher und erhalte nie das
richtige, der Wirklichkeit entsprechende Ergebnis. Kenne ich
aber die erforderlichen algebraischen Formeln, so werde ich,
wenn ich auch noch oft mich beim Rechnen irre, doch schließlich
die richtige Lösung finden. So muß man auch den Grund
des reinen Ichs einmal geistig geschaut haben und kennen, auf
dem die geistige Welt und die Außenwelt sich aufbaut, um
aus ihm wieder herauskommen zu können, wenn man sich zu
tief, sei es bewußt oder unbewußt, hineingewagt hat. Mit dem
geistigen Faden der Ariadne muß man den Weg in das geistige
Nichts des Ichs gekennzeichnet haben, um sich wieder zurückzufinden
an die Oberfläche der objektiven Außenwelt.

„Das Gesetz der Klugheit",

Von Heinrich Bode, Jagenbach, N.-Oeet*)

Die entschiedene Stellungnahme des Herrn A. Kaindl im
Jan.-Heft der „Psych. Stud." zu den in meinem Buch „Der
Invertismus66 behandelten Gesetz der Klugheit führt
uns auf die so bedeutsame Frage der gegenseitigen Begrenzung
sittlicher Grundsätze.

So z. B. wird in der geschlechtlichen Sittenlehre des Urchristentums
der Satz: „Ihr (der Frauen) Heil liegt darin, daß
sie Mütter werden" in seiner Anwendung begrenzt durch den
Satz: „Die Männer sollen ihrerseits die Ehe rücksichtsvoll
führen." Denn wir finden es als eine Forderung der Menschlichkeit
, daß eine Frau von schwächlicher Körperkonstitution,
z. B. eine blutarme Multipara in dieser Hinsicht geschont werde.

Entsprechend würde das christliche Gesetz des rücksichtslosen
Bekenntnisses in seiner Anwendung begrenzt werden
durch das Bestreben des Bekenners, sich**) im Interesse seiner
ferneren Aufgabe" ( der Evangelisation) vor der rohen
Gewalt zu schützen, zu bewahren, — insofern wir es berechtigt
finden, unübersteigbare Hindernisse und drohende Ge-

*) Abdruck unlieb verspätet! Schriftl.
**) nicht zum mindesten! B.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0490