Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 494
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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494 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1920.)

sei hier ein Einschreiten geboten. Aufklärung sei notwendig,
das Tatsächliche müsse erforscht, das Betrügerische entlarvt
werden, bevor die dem Wiederaufbau so schädliche psychische
Zerrüttung weiter um sich greift.

Unter Okkultismus verstehen die Anhänger die Wissenschaft
des Unerforschten. Jeder Gelehrte, der seine Forschung auf sogenannte
Grenzgebiete ausdehnt, wäre demnach Okkultist. In
Wirklichkeit haben aber die Anhänger dos Okkultismus durch
eigenes Verschulden sich in den Ruf der Kritiklosigkeit, Unwissenschaftlichkeit
und des blinden Aberglaubens gebracht, das
Herz spielt bei diesen Forschungen eine größe/e Rolle als der
Kopf, das Gemüt entscheidet und nicht der Verstand. Aigner
sucht nun die sog. okkulten Phänomene wissenschaftlich zu
gliedern. Es handelt sich 1. um Bewegungsvorgänge, die angeblich
bei leblosen Gegenständen erzeugt werden, oder auch akustischer
oder optischer Natur sind. 2. um sogenannte Materialisationserscheinungen
und 3. um Erscheinungen rein psychischer Natur, die
wir als Telepathie, Gedankenübertragung, Psychometrie, Hellsehen
u. a. bezeichnen. Jedes dieser Forschungsgebiete sei vom
Standpunkt der naturwissenschaftlichen Beobachtung als im Bereich
des Möglichen liegend aufzufassen, übernatürliches, Unnatürliches
, Jenseitiges komme für den Forscher zunächst überhaupt
nicht in Betracht, dazu läge nicht der geringste Anhaltspunkt
vor. Deshalb sei auch die spiritistische Auffassung, die,
ohne 'die Tatsächlichkeit der Erscheinungen zu beweisen, schon
„Geister", „spirits" als Erklärung annimmt, zunächst für den
ernsten Beobachter nicht diskutabel.

An der Hand zahlreicher Lichtbilder führte der Redner die
einzelnen Vorgänge des Okkultismus vor Augen. Die Lichterscheinungen
aus den Darstellungen Aksakows, das Arbeiten der
Schreibmedien, das Tischrücken, das Freischweben von Gegenständen
, das durch eine von den Versuchspersonen ausgehende
Energie unter Aufhebung der Schwerkraft erzeugt werden soll.
Die Odstrahlen Reichenbachs werden hier immer wieder als
natürliche Erklärungsversuche herangezogen, ohne daß für sie
eine wissenschaftlich einwandfreie Beweisführung bisher möglich
gewesen ist. Das einzige Phänomen des Okkultismus, das in den
letzten Jahren aller Opposition zum Trotz sich behauptet hat, ist
die Wünschelrute, deren allerdings geradezu verblüffende Ergebnisse
in einer Anzahl von Bildern und amtlichen Aufzeichnungen
vorgeführt wurden. Auch hier sei jeder übernatürliche und mystische
Erklärungsversuch abzulehnen und eine bisher unbekannte
Eigenschaft des menschlichen Organismus als physiologische Ursache
anzunehmen.

In den Aussprachen traten in sehr anregender Weise Vertreter
der okkultistischen Richtung auf, von denen einer sich zur so-


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