Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 500
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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500 Psychische Studien. XLVIL Jahrg. 9. Heft. (September 1920.)

Fräulein folgende Wachvision auf: „Ein ovaler Reif, im unteren Teil
desselben ein kleines ovales «Bild, -den Kopf Kaiser Wilhelms IL im
jugendlichen Alter, fast ohne Schnurrbart, darstellend. Ueber diesem Bild
zwei gekreuzte Schwerter und der Reichsadler, darüber ein Helm uivl
oberhalb ein mit der Spitze nach oben gerichtetes Schwert. Vision ändert
sich: Die Zahl 1888: ein noch junges, gütiges, intelligentes Gesicht mit
viereckig zugeschnittenem Vollbart; viele Fahnen sehr erregt im Winde
bewegt, zu erkennen war nur die amerikanische Flagge; ein nicht
menschliches Wesen (nicht mehr beschreib bar) stürzt, eine brennende
Fackel lebhaft schwingend, nach verschiedenen Richtungen kreuz und
quer: Männer stehen auf vom Ess^n, von der Arbeit, lassen alles zurück
und ziehen zum Kampfe, sie wollen -eigenllieh niehi, aber eine unerklärliche
Macht zwingt sie hierzu, sie müssen sich füger." — Ob die Vision
sich auf die Zukunft bezieht o,der nur, ausgelöst dur<h die Erinnerung an
den Tag des Kriegshesrinns. ein Symbolbild für die gegenwärtige, wohl
bei \ielen herrschende Auffassung der politischen La^e darstellt, möchte
ich zunächst nicht entscheiden. Eigenartig ist das Erscheinen der Ziffer
1888. d. *. die Zahl des Jahres, in dem drei Kaiser auf c'emi deutschen
Thron sassen.

Nürnberg. 2. VIII. 1920. Dr. Jos. Böhm

Literaturbericht

Bücherbesprechungen.

Hans Freimark: Die Revolution als psychische Massenerscheiriung.
Histoiisch-psychologische Studie, 110 S. München -und Wies>bad2n>
\ erlag von J. F. Bergmann, 1920. Preis 9.— M.

Revolutionen sind Notwendigkeiten, sagt Verfasser im Sinne Nietzsches,
aber es sind keineswegs bloß wirtschaftliche Nöte, au^ denen solche
Wenden im völkischen Dasein sich entwickeln. Noch ist die Menschheit
weit entfernt von dem Idealzustawle einer völligen staatlichen Gerechtigkeit
, unc' es mag sein, daß alles, was geschieht, sie herbeizuführen, die
Menscheitsgruppen nur um den gedanklich festgesetzten Mittelpunkt
herumtreibt sie ihm bald nähernd, bald wieder von ihm entfernend. So birgt
jede Revolution eine andere in sich, gleichgültig, ob diese nach Monaten
oder nach Jahrhunderten erfolgt. Die einmal in Bewegung gesetzten
Kräfte streben ihrer Auswirkung entgegen und ruhen nicht eher, als bis
sie ihr Ziel erreicht haben. Wir befinden uns jetzt in einer solchen
„Wende", de» Gedanke der menschlichen Gemeinschaft ist auf dem
Wege. Daran ändert das offenkundige Versagen der zwischenstaatlichen
Bemühungen nichts, auch nicht das Aufkommen eines neuen raffgierigen
Nationalismus der „befreiten Völker". Die Zeit und die Not. von der
heute kein Land und kein Volk verschont ist, arbeitet für das Wohl der
Menschheit, wir «dürfen uns nur nicht verblüffen lassen vom Geschrei
des Tages. Die Revolution ist noch lange nicht zu Ende, denn diesmal
steht nicht ein Staat, nicht eine Völkergruppe, sondern die ganze Welt
vor einer Wandlung von Grund aus. In sieben Abschnitten: .,Der Sinn
der Revolution", „Der Aufmarsch der Revolution", ,.Der Ausbruch der
Revolution", „Der Zusammenbruch der alten Gewalten", .,Die revolutionären
Massen", .,Die Führer", ,,Der Fortgang der Revolution und ihr
Ausgang" begründet der unseren Lesern als hervorragender Forscher auf
okkultistischem Gebiet rühmlichst bekannte Verfasser diese Gedanken
im einzelnen mit feinstem psychologischem Verständnis und eingehender
Geschichtskenntnis. In seinem Gedankengang über den Neuaufbau stimmt
er am Schluß des schönen Buches überein mit der Forderung eines
..Dreikammersystems" durch Dr. Rudolf Steiner, der in seiner Schrift


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