Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 512
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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512 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 10—11. Heft. <Okt.-Nov. 1920.)

Geist besser den körperlichen Zustand des Betreffenden kennt, als
die Lebenden (infolge supranormaier Kräfte! P.). Derlei Fälle
erfolgen in einer Familie Jahrhunderte hindurch. Myers berichtet
über die Geschichte der Familie Wood, in welcher der Tod eines
Familienmitgliedes stets einige Zeit vorher durch starke Schläge
in den Wänden, Türen usw. angekündigt wurde. Die Geschichte
beginnt mit dem 70. Jahre des 17. Jahrhunderts und verzeichnet
Fälle in den Jahren 1674, 1784, 1872 bis 1895. Kann es möglich
sein, fragt Myers, daß, wenn eine Mitteilung dieser Art durch eine
Gruppe von „der anderen Seite" ausführbar ist, eine Fortsetzung
stattfindet oder daß jeder Abscheidende in der Geschichte eine
Suggestion fiudet, eine ähnliche Botschaft selbst zu erwarten,
oder ist in der Familie eine vererbte Eigenschaft für diese Art
von Perzipienz? *

Wir kennen in der Tat Fälle, welche darauf hinweisen, daß
der nahende Tod eine Annäherung zwischen Lebenden und Verstorbenen
bringt. Wenn z. B. dei Sterbende den Lebenden erscheinen
kann, kann er nicht auch den Toten erscheinen? Kann
da nicht sozusagen eine vorläufige Manifestation des Abscheidenden
für Freunde in der unsichtbaren Welt stattfinden, ebenso als
für die Freunde in dieser Welt? Der folgende Fall, wrennn er auch
nicht mehr als subjektive Beweiskraft hat, wird illustrieren, was
wir meinen.

Miriam Jameson (Essex) berichtet, daß am 4. März 1880 die
Frau ihres Bruders gestorben sei, der von dieser Zeit an in
schlechter Gesundheit wTar. Februar 1886 wurde er kränker,
und begab sich nach B. „Ungefähr um Mitternacht (26. 2. 87) lag
ich — erzählt Mrs. Jameson — wach im Bett, das Gaslicht brannte.
Da glaubte ich ein Grab zu sehen mit einem kleinen weißen liegenden
und einem stehenden Stein. Plötzlich bekamen die Steine
eine bleierne Farbe, und auf dem liegenden Stein sah ich einen
Strauß schöner Blumen, alle wreiß, wie ich sie weder vorher noch
später gesehen habe. Das obere Ende des Straußes bildete eine
sehr große Lilie.

Unmittelbar darauf fühlte ich, daß jemand in meiner Nähe
war, konnte aber nichts sehen. Ich dachte nun, daß mein Bruder
in ß. gestorben sei. Gleich darauf sah ich ihn vor mir, eine Dame
im Arm. Das Gesicht der Dame sah ich nicjit, aber sein Gesicht,
und ich erkannte seine Gestalt. Die Dame war wie eine Braut
gekleidet und verschleiert. Das Kleid war weiß und glänzend.
Er war in gewöhnlicher Kleidung. Beide waren sehr glücklich.
Ich hörte deutlich das leise Murmeln von Stimmen und hörte
auch ihr fröhliches Lachen. Sie waren in der Luft und schienen
von meiner Gegenwart nichts zu wissen. Sie schienen mehr zu
gleiten, als zu gehen. Nachdem sie etwas nach vorwärts gekommen
waren, standen sie still. Nach einigem Zögern verschwand
die Dame; der Bruder blieb wie tief in Gedanken zurück. Für


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