Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 525
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wagner: Einige mystische Tatsachen*

525

Bild blieb etliche Minuten im vollkommen hellen Schlafzimmer
deutlich sichtbar, und verschwand dann langsam. Großmutter war
bestürzt und konnte nur durch das heiter-beschwichtigende Zureden
Großvaters, der ihr vorstellte, das seien Einbildungen,
denen sie nicht nachgeben solle, von ihrer Bestürzung loskommen.
Im November 1847 wurde der älteste Sohn meiner Großeltern ee-
boren; es war ein schwerer Fall und Großmama sehr krank. Die
unfähige Hebamme, die sich nicht zu helfen wußte, benützte, um
die Geburt tu beschleunigen, einen sogenannten Geburtsstuhl,
welche gesundheitsschädliche Manipulation bald darauf behördlich
verboten wurde. Auf diesem, halb schemel-, halb sesselartigen
Geräte sitzend, im selben Fensterwinkel, wo sie die Vision gehabt
hatte, erinnerte sich nun die Patientin an dieselbe; alle kleinen
Umstände, so das Häubchen und die weißen Unterkleider trafen
zu. Aus dem Vergleich der Daten der Vision mit ihrem Eintreffen
geht hervor, daß damals noch durchaus keine Gravidität
(Schwangerschaft) bestand, die im Unbewußten bereits bekannt
— das Bild hätte hervorrufen können. Es ist somit ein tatsächliches
Vorhersehen eines zukünftigen Ereignisses gewesen.

Fall III.

Meine Mama, geboren 1848, Tochter der vorhin erwähnten
Großeltern, hatte im Jahre 1886 folgendes Erlebnis: Ich hatte damals
den Schulbesuch begonnen und Mama lud mir, da Papa mit
Großpapa eine Urlaubsreise angetreten hatte, auf ein paar Tage
eine kleine Freundin ein. Wir kleinen Mädels wurden im elterlichen
Schlafzimmer einquartiert, was natürlich ein Hauptspaß
war, und Mama lag im Nebenzimmer, wo sonst ich schlief. Nach
einem heiteren Abend wurde zu Bett gegangen — doch Mama
fand keinen Schlaf. Langsam, doch immer mehr sieh steigernd,
kam eine fürchterliche Unruhe und Angst über sie. Dies Gefühl
wurde schließlich so heftig, daß es sie aus dem Bette trieb; es
zwang sie, die Türe zu meines Papas Ordinationszimmer zu
öffnen —- und entsetzt erblickte sie das Zimmer schwarz ausgeschlagen
, Blumen und Lichter um eine Totenbahre, auch den
offenen Sarg, in dem jemand lag — doch wer, konnte Mama nicht
erkennen. Sie weiß nicht zu sagen, wie lange die Erscheinung
andauerte — sie weiß kaum, wie sie die Türe wieder schloß, und
flüchtete — dann begab sie sich zum Dienstmädchen, weckte dieses
und sagte, sie könne nicht einschlafen, es sei ihr nicht wohl, sie
fühle sich so ängstlich, und das Mädchen müsse mit ihr wachen
und aufbleiben. — Erst in der Morgenhelle schickte Mama die Magd
zu Bett und versuchte noch selber, etwas Schlaf zu finden. Am
Abend des nächsten Tages kam Papa heim; nach den ersten Begrüßungen
berichtete Papa, es hätte an einem Kleinen gestanden,
daß ein Unglück passiert wäre. Er und Großpapa hätten sich im


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