Freiburger historische Bestände - digital

526 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 10.—11. Heft. (Okt.-Nov. 1920.)

Gebirge verstiegen und sich plötzlich auf einem Steig befunden,
von dem sie weder vorwärts noch zurück gefunden hätten; erst
nach einiger Zeit, unterstützt vom Vollmond, sei es ihnen gelungen
, aus ihrer gefährlichen Lage herauszukommen. — Es wai
dies mitten in der Nacht; genau der Zeitpunkt, in welchem Mama
die Vision gehabt hatte. Nun berichtete auch Mama ihr Erlebnis.
Erst nach einiger Zeit erfuhr auch ich davon, und ich erinnere
mich noch wohl des schauerlichen Eindruckes, den mir diese Erzählung
machte. — Ich muß hinzufügen, daß meine Mama eine
äußerst logisch denkende und klar beobachtende Frau war und
ist, die sich, wie sie selbst sagt, nie in ihrem Leben gefürchtet
hat, außer dies einzige Mal.

Dies wären ein paar Fälle aus unserem engsten Familienkreis!
Der Großvater, die Tochter, die Enkelin erleben Mystisches. Ob
es auch auf diesem Gebiete eine erbliche Belastung gibt?!

Hedda Wagner, Linz a. D., Starhemberggasse 18.

IL Abteilung.

Theoretisches und Kritisches.

Dr. v. Sehrenck's „Physikalische Phänomene des Mediumismus"**)

Von Josief Petent, Generalmajor a. D.

Unter dem Titel „Physikalische Phänomene des
Mediumismus, Studien zur Erforschung der t e -
lekinetischen Vorgange% hat Dr. Frhr. von Schrenck-
Notzing seinem vielgenannten Buche „Materialisationsphänomene"
ein neues Werk folgen lassen, das gewissermaßen als Vorstufe der
erschienenen Arbeit zu betrachten ist, da die telekinetischen Phänomene
den Übergang zu den teleplastischen Erscheinungen bilden
. Auch das neue Werk des unermüdlichen Forschers wird ein
bleibender Markstein sein in der Geschichte der psychischen Forschung
; es ist ein Richtzeichen für diejenigen, welche tiefer in das
zum größten Teil noch völlig dunkle Gebiet der Phänomene des
Mediumismus eindringen wollen, v. Schrencks großes Verdienst
ist es, die konkreten Tatbestände ohne Rücksicht auf ihre philosophische
Bedeutung festzustellen und das gewonnene Material auf
die zweifellos bestehende Gesetzmäßigkeit zu untersuchen. „So
wird man", sagt der Autor in seiner Vorrede, „zu einer Gesamtanschauung
gelangen, und wenn die natürlichen Erklärungsmöglichkeiten
nicht ausreichen, zu solchen Hypothesen die Zuflucht
nehmen können, die den sonstigen biologischen bzw. naturwissen-

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geb. 42 M. franko.