Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 539
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Dr. v. Schrenck's„PhysikalischePhänomene d.Mediumismus." 539

gehoben wird, so kann ein Rutenpaar vermutet werden, von
welchem jede Seite ergriffen wird wie mit einer Zange oder eine
einzelne Rute ergreift die Glocke durch Adhäsion. Sehr interessant
ist die Beobachtung Crawfords, daß bei Schlägen auf weichen
Glaserkitt, die Enden der Ruten eine große Ähnlichkeit mit
menschlichen Fingern in den erhaltenen Abdrücken zeigten! —
Der zur Verfügung stehende Raum verbietet, näher auf die
zahlreichen, zum größten Teil in der Experimentalforschung
dieser Phänomene vollständig neuen Ursachen des englischen
Ingenieurs einzugehen. Das Studium derselben ist nur dringend
zu empfehlen und ist nur zu wünschen, daß auch seitens anderer
Experimentatoren Nachprüfungen der überraschenden Versuchsergebnisse
stattfinden. Die Theorie Crawfords erklärt viele bisher
unbeantwortet gebliebenen Fragen und Rätsel. Freilich bleibt
noch das große Mysterium der zur Bildung der Träger (cantilever)
und Ruten verwendeten Materie. Die Art und Weise, wie sie
aus dem Körper des Mediums getrieben wird, erscheint ein Geheimnis
; es ist dasselbe Geheimnis, dem Dr. v. Sehrenck-Notzing
in den „Materialisationsphänomenen*' begegnet ist.

In dem Schlußkapitel „Zur Beurteilung des physikalischen
Mediums" 3agt Dr. v. Schrenck: „Die gesamten
Phänomene der physikalischen Mediumität bestehen in für unsere
Sinne wahrnehmbaren Manifestationen, Handlungen und Bildungen
, welche durch eine Emanation oder Projektion vitaler Energien
über die Grenzen des menschliehen Organismus hinaus zustande
kommen. Für unser heutiges Wissen erscheint eine solche Exte-
riorisaüon oder Transformation biopsychischer Kräfte unerklärlich
und unbegreiflich."

Mit diesem heute nicht mehr bestreitbaren Fundamentalsatz
sind wir, wie ich eingangs meines Referats angedeutet habe, an
jenen Toren angelangt, welche vorläufig den weiteren Weg
menschlichen Wissens sperren. Wir befinden uns an jenem
Punkte der Forschung, an welchem die Hypothesen beginnen.

Es ist nun nicht zu leugnen, daß der Umstand, daß ein einheitliches
biologisches Grundprinzip für die organischen Emanationen
der Medien zu bestehen scheint, der Hypothese einer animisti-
schen Phänomenologie eine starke Stütze verleiht. Dr. von
Schrenck-Notzing setzt denn auch an den Schluß seines Werkes
diese Hypothese. Der Forscher sagt:

„Die telekinetischen Vorgänge und teleplastischen Phänomene
sind nur verschiedene Gradstufen desselben animistischen Prozesses
und hängen letzten Endes von psychischen Vorgängen in der
unterbewußten Sphäme des Mediums ab. Die ®og. okkulten Intelligenzen
, welche sich in den Sitzungen äußern und materialisieren,
zeigen keine höheren geistigen Kräfte als diejenigen des Mediums
und der Teilnehmer; sie sind pensionierte Traumtypen, welche

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