Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 559
(PDF, 183 MB)
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Bode: Zur Lösung des Menscheorätsels.

559

Zur Lösung des Menschenrätsels.

Von Heinrich Bode, Jagenbach (N.-ö.)
(Fortsetzung von Seite 417.)

Um auf das Gesetz der Cyklen zurückzukommen, so müssen
wir sagen, daß die als „Vererbung" bezeichnete Wiedererzeugung
des erreichten normalen spezifischen Bildungstypus die notwendige
Folge dieses Gesetzes der Cyklen ist. Denn was ist im
Grunde das „Zell-", „Zellvereins-" und „Histonal - Gedächtnis"
anderes als das durch die eigenartige molekulare Plasmadynamik
der Stammzellen bedingte cyklische Wachstum?

Außer der schon bei den einzelligen Protozoen festgestellten
(unbewußten) Empfindung und Bewegung muß den ursprünglichen
ein- und mehrzelligen tierischen Lebewesen auch schon die
Fähigkeit der Vorstellung und des Bewußtseins wenigstens potentiell
zugesprochen werden, weil diese Fähigkeiten sonst nicht aus
der Vereinigung von Zellen zu Geweben und Zellstaaten im Laufe
der Cyklen hätten entstehen können. Denn aus Nichts wird
nichts. Darnach muß sich mittelst der Protoplasmabrücken und
„Seelenzellen" aus den „Zell- und „Zellvereinsseelen" durch einen
Vereinheitlichungsvorgang die „Personalseele" der höheren Tiere
der betreffenden Generationsreihe entwickelt haben. Als der
Träger dieses seelischen Enhvicklungs- und Vereinheitlichungsvorganges
kommt die im folgenden zu besprechende seelische
Materie oder Komponente der metaphysischen Substanz des tierischen
(organischen) Bildungsstoffes in Betracht. Auch dieser
Vorgang fällt selbstverständlich unter den Gesichtspunkt des
cyklischen Wachstumsgesetzes.

Mau hat zur Befestigung der Unterstellung der individuellen
Präexistenz die „rätselhafte" Tatsache des Bewußtseins
herangezogen, da dasselbe doch etwas von der Materie so
versdhiedemes sei. Als ob die Materie etwas minder Rätselhaftes
wäre! Wissen wir doch von dem Wesen (oder „Ding an sich")
des Kleides, das wir am Leibe tragen, ebenso wenig! „Was er
webt, das weiß kein Weber" sagt Heine. Übrigens ist das Bewußtsein
durch die schon bei den Protisten bestehende (unbewußte
) Empfindung gewissermaßen vorbereitet, — und wir
müssen annehmen,daß schon jeder unbewußten Empfindung
(Reizung, Reizbarkeit) eine (unbewußte) Vorstellung entspricht.
Daß das Bewußtwerden etwas für die Vorstellungen und das Vor-
siellungsleben durchaus nicht Wesentliches ist, beweist die unbewußte
Aufnahme (Perzeption). Irgendwo und irgendwann in der
menschlichen Stammesentwickelung hat die Morgendämmerung
der bewußten Empfindung und Vorstellung begonnen, —
darüber ist kein Zweifel. Und wenn auch über den Bewußtseinsgehalt
der einzelnen niederen Tierstämme die Meinungen heute


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