Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 583
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht

583

Reich, ins Reich einer brauchbar und praktisch zu lebenden Philosophie
und Ethik. Bis jetzt hat der „Okkultismus" recht wenig erzieherisch
gewirkt, weil er zuviel Methode und zu wenig Philosophie hatte. Ich
habe ihn seiner Methode des Geheimnisvollen entkleidet und direkt
praktisch zur Philosophie gemacht Meine Lehrmeister? Goethe,
Schiller und Chiistus, nicht mehr und nicht weniger, und wie schön sie
alle drei zusammenpassen, es ist eine wahre Freude! Alles stimmt
dabei überein, ein Rad greift ins andere und setzt den Menschen in
harmonische Bewegung zum Endziele einer bis jetzt von keinem philosophischen
System fei tig gebrachten Totalität des Wissens." Der Gedanke
ist eine schöpferische Kraft Gedanken sind unsichtbare Strahlen,
welche die Wanderung in den Weltraum antreten, sich mit gleichartigen
Gedanken verbinden, zu ihrem Aussender, mit dem sie magnetisch verbunden
sind, zurückkehren, und sich nun als Ereignis, als Zustand,
sogar als etwas Körperliches manifestieren. Verfasserin will durch
diese Unterrichtsbriefe die unbewußten Menschen zu bewußten ei ziehen,
um mit der Zeit die deutsche Nation durch eine Art „Volksphilosophie"
im Sinne des klassisch-griechischen Staatsidea*es freizumachen. Die
ersten zehn Briefe sind grundlegend für das Wissen um die Gesetze
des Lebens und des Geistes; Wissen ist Macht, Bildung ist Vorteil.
Alle reine äußerliche Macht kann nur mit Gewaltmitteln aufrecht erhalten
werden; wohin das schließlich führt, hat der Weltkrieg gezeigt
Aber die Macht der moralischen Persönlichkeit behauptet sich durch
sich selbst und erhält ihr Ansehen aus einem verständigen Verhalten
und Handeln, nicht durch Menschengunst und Pochen auf brutale
Gewalt Persönlichkeit ist Innerlichkeit, die wir nur durch „Besinnlichkeit
" d. i. durch Nachdenken über uns selbst und über die Dinge der
Welt gewinnen. Den Weg zu diesem erhahenen Ziele einer allumfassenden
, autonomen Moral und damit zur Weisheit und zum Glück
durch positive Arbeit zeigt in gediegenen Ausführungen dieser „Schlüssel
des Wissens", den wir der Leserschaft hiermit angelegentlich empfehlen.

Dr. —r.

Die Auferstehung der Metaphysik* Von Dr. Peter Wust Leipzig, Verlag
von Felix Meiner. 1920 (X + 284 S. 8°). Preis broschiert 10 Ji9
gebunden 16 M, Teuerungszuschlag 150 °/A.

Staunen ist nach Plato der Anfang der Philosophie — Staunen über
die Dinge und Vorgang® um uns. Sinmen über Verhalten zum Subjekt,
ihre mannigfachen Formen als Objekt, woraus dar Drang entsteht, ihr
wahres Wesen zu kennen, die Urformen und deren Gesamtheit and Einheit
zu erfassen. In gleichem Sinne spricht sich der heilige Augustin
aus, dem das bloß verstandesmäßige Forschen und Zweifeln nicht genügt
, welchen Empfinden und Denken auf die Einheit in und durch
Gott hinweisen. Im Mittelalter werden die darauf gerichteten «Gedankengänge
wenigstens von der einen Partei der Scholastiker, den Realisten
verfolgt, während die Nominalisten nur um die in der Erfahrung gegebenen
Dinge wissen und die daraus abgeleiteten Begriffe nur als subjektiv
gelten lassen. Im Zeitalter der Aufklärung gewannter Subjektivismus
die Oberhand; Kants Erkenntnislehre gab ihm die scharfsinnige
Begründung, und sie hat ihre machtvolle Stellung bis heute behauptet,
nachdem der durch Fichte, Schilling, Hegel und ihre Nachfolger verkündete
Idealismus seinen Einfluß im Verlauf des 19. Jahrhunderts
merklich verloren hat. Neukantianer haben Schulen gebildet in Marburg
(Husserl), Freiburg (Windelband) und Göttingen (Rickert). Aber
vor der erkenntnHlieoretisctoen Besinnung aus wird doch schon „der
Weg zur Metaphysik dunkel und instinktiv geahnt und gesucht und allmählich
gefunden".


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