Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 638
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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638 PsydMschie Stuiden. XLVII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1920.)

alten verfallenen Klosters wurden in den Jahren 1871 bis 1877 die
jetzigen ausgedehnten Bauten aufgeführt. In diesem Kloster
wurde im Jahre 1683 bei Renovierungsarbedten in Gegenwart
des Großen Kurfürsten ein lateinisches Schriftstück gefunden,
welches den ruhmlosen Untergang der Hohenzoilerndynastie prophezeite
. Der Schrift nach konnte es aus dem 13. oder 14. Jahrhundert
stammen. Der Kurfürst war sehr betroffen und ließ die
Sache weiter verfolgen, und da soll die Untersuchung ergeben
haben, daß ein Berliner Propst aus dem 17. Jahrhundert, der sich
an seinem Gegner, dem Kurfürsten, rächen wollte, die Schmähschrift
verfaßt und dort versteckt hatte. — Sei dem wie es wolle,
die Prophezeiung ist in ihrer ganzen Fürchterlichkeit in Erfüllung
gegangen. Doch damals lachten wir, als man es uns erzählte, und
anwesende Berliner Ausflügler machten ihre schnoddrigen Witze
über den „Schwindel".

i) Dr. Tischner, Vortrag über Okkultismus. In der vom monist.
Studentenverein in München veraii stalteten Vortragsreihe sprach
auf Einladung auch Dr. Rudolf Tischner über Okkultismus,
sich im wesentlichen auf die psychischen Phänomene beschränkend
. In der Einleitung machte er auf die Fehlerquellen wie Betrug
, Suggestion, Unterbewußtsein usw. aufmerksam, wodurch
vielfach okkulte Phänomene vorgetäuscht werden. Sodann ging
Dr. Tischner auf die Telepathie und das Hellsehen über, dabei an
Hand von Lichtbildern seine eigenen, sehr gut gelungenen Versuche
vorführend, woran sich Berichte über höchst interessante
psychometrische Versuche mit verschiedenen Versuchspersonen
schlössen. — Zum Spiritismus als einer Deutung gewisser okkulter
Phänomene übergehend, meint der Vortragende, man müsse
den strengen Identitätsbeweis fordern, der sei aber bisher nicht
erbracht. Für den Vorurteilslosen verdiene jedoch trotzdem der
Spiritismus nicht den Spott, den ihm Skeptiker meist entgegenbringen
. Zum Schluß ging Tischner auf die theoretische Bedeutung
der Forschungen ein und meinte, daß die psychischen Phänomene
nicht mit physikalischen Mitteln zu erklären, sondern als
Vorgänge psychischer Natur aufzufassen seien. Ein Dualismus,
der dem Physischen und dem Psychischen beiden ihr Recht lasse,
schien ihm gerade vom Standpunkte des Empirikers berechtigter
zu sein, als das gewaltsame Zurückführen auf ein Prinzip, nämlich
die Materie oder die Energie, wie es der Monismus tue. —
Trotz dieses kleinen Angriffes auf den Monismus kam es leider zu
keiner Diskussion.

k) Physikalische Phänomene des Mediumismns. In der Donnerstagsitzung
der Nürnberger Gesellschaft für wissenschaftliche Erforschung
„okkulter44 Erscheinungen wurde dem Gelehrten, der
sich wohl am längsten in Deutschland mit derartigen Vorgängen
wissenschaftlich beschäftigt, Herrn Dr, Frhr. v. Schrenck-
Notzing aus München Gelegenheit gegeben, vor einem Kreise
von Professoren, Ärzten, Juristen, Gelehrten und sonstigen Mit-


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