Freiburger historische Bestände - digital

Literaturbericht. 639

gliedern der Gesellschaft aus Nürnberg, Fürth und Erlangen
über die in seinem kürzlich erschienenen Werke „Physikalische
Phänomene des Mediumismus" (Verlag Reinhard-München) veröffentlichten
neuesten Forschungen zu referieren. Der von der
überaus stark besuchten Versammlung durch den 1. Vors, Dr.
Joseph Böhm herzlich begrüßte Redner wiederlegte zunächst
einige in der Tagespresse der letzten Wochen erschienene,
gegen ihn gerichtete Angriffe. Sodann zeigte er an der Hand
von zahlreichen, zum Teil bisher noch nirgends vorgeführten
Lichtbildern das Wesen der Telekinese, d. h. im vorliegenden
Fall die freie Erhebung kleiner Gegenstände ohne körperlichen
Kontakt nur durch Annäherung der Hände des Mediums und
gab hierzu die nötigen Erläuterungen aus seiner reichen Erfahrung
mit derartigen Versuchspersonen. An diese Ausführungen
schloß sich eine angeregte Diskussion, an der sich viele
der Anwesenden beteiligten. Besonderes Interesse erweckte die
Mitteilung eines Nürnberger Arztes, der in intimem Kreise unter
Zeugenschaft verschiedener Mitglieder ähnliche, die Beobachtung
des Redners bestätigende Vorgänge, wie Bewegungen, freies
Erheben und Schweben eines Tisches ohne jede Berührung
vielfach selbst festgestellt hat. Die ganzen Darlegungen und
Aussprachen zeichneten sich im Gegensatz zu den persönlichen
Anwürfen in München duich ruhige Sachlichkeit und objektive
Anerkennung der großen Verdienste Dr. v. Schrenck-Notzings
aus, die besonders darin begründet sind, daß derselbe in
seinem neuesten Werke der wissenschaftlichen Forschung durch
Aufstellung einer brauchbaren Arbeitshypothese und Angabe
automatischer Registrierapparate neue Wege gezeigt hat. Allem
Anschein nach ist in der Aerzte- und Gelehrtenwelt Nürnbergs
für die gerechte Würdigung der neuartigen Erscheinungen ein
günstigerer Boden als bei den in München in Betracht kommenden
Kreisen, („fränkischer Kurier" v. 1. Nov. 20.)

I) f. Prof. Dr. Flournoy. In Genf starb der bedeutende Psychologe
Prof. Dr. Theodor Flournoy, der langjährige Vertreter
der physiologischen Psychologie an der Universität im Alter von
66 Jahren. Näheres folgt.

Literaturbericht.

Bucherbesprechungen.

Einführung in die Hauptfragen der Philosophie. Von Geheimrat Prof.
Dr. Rudolf Euckcn, Zweite umgearbeitete Aulage. 6 <M> geb.
8 M. Verlag von Quelle & Meyer in Leipzig. 1920.

Eucken entwickelt im Durchblick die Grundlagen ethischen Denkens
*cht (He Breite der einzelnen Probleme zeigt er in diesem
handlichen Bande, sondern er überblickt die weltgeschichtliche Bewegung
des Ganzen. Es sind die Grundlagen menschlichen Seins, die
Eucken tiefgründig und verständig klarlegt und so zu einer Philosophie
des Lebens anleitet. Ein besonders wertvolles Buch für unsere
Zeit. Dr. —.

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