Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 14
(PDF, 206 MB)
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14 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1925.)

den Materie „vermehrt"? Logisch unsinnig wäre eine solche Annahme
nicht; aber sie ist, meine ich, nicht nötig.

Es genügt, wenn angenommen wird, es ordne das vom Medium
ausgehende Agens Materie, welche ja überall vorhanden ist. Dann aber
würde nichts anderes vorliegen, als im normalen vitalen Geschehen auch,
wenigstens was die eigentliche letzte Ausführung angeht; eine unserer
drei Hypothesen über die Wirkung von Entelechie auf Materie käme in
Frage, denn das vom Medium ausgehende formende Agens fiele ja doch
unter den Begriff der Entelechie in unserem Sinne, mag es in diesen
besonderen Fällen „Unterbewußtsein", Trancebewußtsein" oder wie
immer sonst genannt werden.

b) Man wird nun aber gegen diese Zuordnung der physischen Phänomene
des Metapsychismus zu den Lehren einer vitalistischen Biologie
den Einwand erheben, daß alles biologische Normalgeschehen i m Leibe
oder in unmittelbarem Kontakt mit ihm geschehe, während die physischen
Produkte der Medien offenbar auf F e r n Wirkungen beruhen
müßten und leibesfremde Materie beträfen.

Doch ist dieser Einwand unberechtigt. Demi erstens sind die physischen
Phänomene, welche die Medien produzieren, wahrscheinlich nicht
echte Femwirkungen, sondern geschehen stets in räumlicher Kontinuität
zum Leibe. Alle ins einzelne gehenden neueren Beobachtungen
über Levitationen und ähnliches zeigen das. Und zweitens: Ist eine gewisse
Art der Einbeziehung ursprünglich leibesfremder Materie in den
Leib nicht auch bei den normal-biologischen Geschehnissen vorhanden?

Man denke an den physiologischen Fundamentalprozeß: den
Stoffwechsel. Hier wird fortwährend, bei der Assimilation, leibesfremde
Materie neu unter die Kontrolle der Entelechie gebracht und,
bei der Dissimilation, kontrolliert gewesene Materie aus der Kontrolle
entlassen.

Natürlich soll mit diesem Vergleich nicht geleugnet werden, daß
Unterschiede zwischen den normal-biologischen und den metapsycho-
physischen Erscheinungen bestehen. Wäre das nicht der Fall, so wäre
die Metapsychik ja gar nichts Neues und man hätte sich wohl nicht ,so
sehr über sie entsetzt.

Was wir behaupten, ist nur, daß sowohl beim normal-biologischen
Geschehen wie im Rahmen der Metapsychik das eigentlich letzte, intimste
Geschehen, das ,.Ausführungsgeschehen'wie wir oben sagten,
dasselbe ist. Denn jedenfalls ist es zunächst etwas der Normalbiologie
Fremdes, wenn Vorstellungsinhalte des Unterbewußtseins eines
Menschen im Rahmen des materiellen Naturgeschehens empirisch-wirklich
werden.

Es mag sein, daß dieses Phänomen später einmal auch für sog.
normal-biologische Tatsachen, etwa die phylogenetischen, den Erklärungsgrund
abgibt; heute ist das aber wohl noch nicht der Fall.

Aber es bedeutet immerhin einen gewissen Schritt der Vereinheitlichung
, wenn wir wissen, daß normal-vitales und metapsychisches Ge-


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