Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 33
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ludwig: Ein Spukfall.

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mer der Haushälterin auf dem Boden nieder und nahmen wieder ihre
Plätze ein. Es war etwa n Uhr, da hörten sie von der Kirche her Musik,
die einen Marsch spielte. Sie kam näher und näher, verstummte aber
dann. Auf der Straße drunten war niemand, der Musik machte. Das
Mädchen lag ruhig da. Nach 11 Uhr kam der Gendarmeriewachtmeister
mit einem Gendarm von Günzenhausen. Sie blieben eine Stunde da und
alles war ruhig. Gern hätten sie auch etwas von den unerklärlichen
Vorfällen gesehen, allein sooft sie kamen (auch unter Tags) blieb alles
ruhig. Nach Mitternacht trugen die Wächter das Mädchen wieder in
seine Bettstelle zurück. Bald darauf begann es, an dieser zu klopfen,
vom Speicher her aber kam ein Geräusch, als wäre dieser mit lauter
Glasscherben belegt, über die jemand hin und her gehe. Der um 12 Uhr
ins Zimmer gekommene Pfarrer Schrödle sagte laut: „Ich würde mich
doch schämen, setzt solchen Lärm zu machen. Als die Gendarmen da
waren, warst du ganz ruhig."

Während nun niemand sich rührte, auch das Mädchen ganz ruhig
dalag, machte ein Stuhl, von niemand berührt, allen sichtbar, einen
Purzelbaum. Pfarrer Sch. bemerkte zu den Wächtern: „Für heute
nacht ist nun Ruhe; denn mit derart Auffallendem hört es immer auf."
Der noch lebende Zeuge kam in der folgenden Nacht wieder ins Pfarrhaus
. Haushälterin und Mädchen schliefen diesmal in demselben Bett.
Während an beiden nicht die geringste Bewegung gesehen wurde, hob
sich die Bettstelle mit beiden Personen frei empor und schwebte einige
Sekunden etwa zehn Zentimeter über dem Fußboden, wurde aber dabei
gerüttelt. — Eine ebenfalls noch lebende Zeugin berichtete Herrn Pfarrer
Dr. Paed, daß, als sie eines Tages in die Küche des Pfarrhofs kam,
auf der sog. Anrieht mit Rötel geschrieben stand: „Mein Name ist Hartman
*). Ich und meine Familie sind hier begraben. Mein Schädel liegt
in Wielands Acker. Wenn er nicht an seinen Platz kommt, so wird heute
nacht 11 Uhr das Pfarrhaus an den vier Ecken in Brand stehen, jund
wer dabei beteiligt ist, kommt dabei um." Der Abhub wurde wieder zurückgebracht
und wirklich befand sich ein Schädel dabei. Die Zeugin
half einmal gelegentlich einer Schulprüfung in der Pfarrhofküche,
während das Mädchen krank zu Bett lag. Der Milchtopf stand zuhinterst
auf dem Heerd. Da wurde die Zeugin in Ab wesenheit des Mädchens
auf dem Rücken mit Milch bespritzt, so daß die Haushälterin
sagte: „Nun müssen wir den Kaffee ohne Milch trinken." Beim Abspülen
flogen der Zeugin die Kochlöffel und das Geschirr aus der Hand
und verschwanden, wurden aber nach Eintritt der Ruhe wiedergefunden.
Während des Abspülens tat es einen gewaltigen Schlag an der hinteren
Tür des Hauses. Die Zeugin öffnete die Küchentür, um zu sehen, ob
jemand im Hausgang sei, erhielt aber beim Oeffnen der Küchentür
von unsichtbarer Hand einen fühlbaren Schlag ins Gesicht. Durch das
Fenster flogen Schneebälle in die Küche, ohne daß Schnfee lag, die

*) Anm,: In den Matrikelbüchern der Pfarrei Chronheim findet sieh
dieser Name nicht. 3


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