Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 53
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kleine Mitteilungen.

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auch sonst war für Unterkunft, Transportmittel und sonstiges bestens
gesorgt. Die zahlreichen Mitglieder, die aus Holland, aus Wien und
aus allen Gauen des Deutschen Reiches sich zur Tagung eingefunden
hatten, zeigten, wie sehr das Rutenproblem an Interesse und Bedeutung
im letzten Jahrzehnt gewonnen hat. Der Vorsitzende begrüßte unter den
Gästen besonders Herrn Geh. Rat Prof. Dr. W a 11 h er von der Uni-
versität Halle, sowie Herrn Ministerialrat Dr. R. Braun- Fernwald aus
Wien, sowie die Vertreter der geologischen Landesanstalt aus Leipzig,
und den Vorsitzenden Dr. E. Aigner. Der erste Vortrag behandelte
„Die Fähigkeiten des Unterbewußtseins im Lichte neuer physikalischer
Forschung unter besonderer Berücksichtigung des Wünschelrutenproblems
". Der Redner, Amtsgerichtsrat Dr. Behme, Hannover, brachte
an der Hand von ausgezeichneten Lichtbildern die verschiedenen neuen
Prüfungs- und Messungsmethoden des Erduntergrundes, und stellte die
Leistungen des menschlichen Wahrnehmungsvermögens, besonders des
Rutengängers, in eine Paralelle zu diesen physikalischen Methoden. Er
gedachte des menschlichen Unterbewußtseins und der Hypnose und schilderte
Werdegang der Wünschelrute vom okkulten angeblichen Zauberstab
zum para physischen und parapsychischen Problem, in der dem Vortrag
folgenden Diskussion brachte unter anderem Herr Geh. Rat Walther interessante
Berichte über die an der Universität Halle seit Jahren sich absp elenden
Versuche. Dort wird jedes Semester an Studenten eine Prüfung der
Fähigkeiten des Rutengehens vorgenommen. Etwa 15o/0 sind nach Anschauung
des Geh. Rat Walther als Rutengänger befähigt, und es werden
nun systematisch Versuche an Versuche gegliedert, um so endlich ein
möglichst einwandfreies Tatsachenmaterial zu sammeln. Diese Ausführungen
zeigten, wie man doch endlich auch an den deutschen Universitäten!
anfängt, ernste Nachprüfung an Stelle der bisherigen Ablehnung treten
zu lassen. Die Ausführungen des Herrn Geh. Rat Walther wurden mit
lebhaftem Beifall aufgenommen.

Der folgende Tag stellte die zahlreichen Rutengänger vor praktische
Versuche. In zwei Abteilungeil wurde über erschlossenem Gebiete
jedem Rutengänger Gelegenheit gegeben, unter Ausschaltung suggestiver
Störungen das Gelände abzuschreiten. Die Angaben wurden protokolliert
und das Zusammenfallen der Rutengängerangaben untereinander, sowie
das Zusammenfallen der Rutengängerangaben mit den Ergebnissen der
Erdforschung diente als Beleg dafür, daß ein wirklicher Zusammenhang
dieses physiologischen Vorgangs im Menschen mit Zustandsänderungen
der Umgebung besteht.

Der zweite Vortrag behandelte die geologische Beschaffenheit des
Erzgebirges, insbesondere das Vorkommen von Thermen und heißen
Quellen. Herr Geh. Rat Walther verstand es, mit einer Reihe von Lichtbildern
der aufmerksamen Zuhörerschaft diese wissenschaftlichen Ergebnisse
aufklärend vorzutragen und die möglichen Zusammenhänge mit dem
Rutengängertum zu beleuchten.

Der dritte Tag brachte neuerdings Versuche, an denen sich auch
Vertreter der Behörden und Industrie beteiligten. Das Interesse hatte
allmählich die ganze Einwohnerschaft von Aue ergriffen, und die Worte
des Bürgermeisters zeigten, wie sehr man die Rutenforschung in allen
Kreisen ernst zu nehmen beginnt. Es unterliegt aber auch keinem Zweifel,
daß ein solches Zusammenarbeiten von Männern der Wissenschaft und
von Rutengängern eine glänzende Aufklärungsarbeit darstellt, deren praktische
Bedeutung gar nicht hoch genug anzuschlagen ist. Von diesem
Gesichtspunkte aus kann man die Rutengängerorganisation zu ihrer diesjährigen
Tagung nur beglückwünschen. Dr. E. A.


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