Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 91
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Malmedien.

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Sehr selten ist von vornherein das später vollendete Bild zu erkennen
. Häufig werden anscheinend wahllos zunächst hier ein paar
schwache Striche, dort ein paar starke Striche hingesetzt, die erst später
miteinander verbunden werden *). Dr. K. hat — wie alle Malmedien —
bis zum Schluß des Bildes nicht die geringste Vorstellung von dem Endergebnis
.

Wie bei allen Malmedien geht auch bei Dr. K. die Arbeit sehr
schnell vor sich. Zur Anfertigung eines Bildes (Quartformat) wird in
der Regel höchstens eine halbe Stunde gebraucht.

Was die Bilder Dr. K.s betrifft, so sind die Motive gänzlich verschieden
von allen mir bis jetzt zu Gesicht gekommenen Malereien!
dieser Art.

Die Motive haben meist die Form von Flügel von Vögeln in allen
möglichen Variationen. Sie erinnern unwillkürlich an den Kopfschmuck
eines Indianers! (Wie sonderbar, daß die „angebliche4* Intelligenz
behauptet, ein Indianermädchen zu sein**).

Die Farbenharmonie ist in den Bildern Dr. K.s auffallend, oftmals
erscheint sie gewagt, immer ist sie schön und niemals das Auge
beleidigend. Meistens ist die Farbe gedeckt und manche Blätter haben
ein düsteres Kolorit. Die Technik zeigt nicht, wie bei anderen Malmedien
, die Punktmanier. Die Flächen sind geschummert, Die Linienführung
ist bestimmt und mit Schwung durchgeführt. Man steht vor
einem Rätsel, wenn man bedenkt, daß die zeichnende Hand ungeübt
und nicht imstande ist, überhaupt zu zeichnen, geschweige denn ein
Bild mit solch bizarrer Phantasie und in den Formen unerschöpflicher
Mannigfaltigkeit zu fertigen, sobald es mit Willen und wohlüberlegter
Absicht des Zeichners geschehen soll.

Dr. K. sandte mir zwei Bände seiner Malereien zur Ansicht, zusammen
i5o Bilder, welche in der kurzen Zeit vom 2.—26. Oktober v. J.
entstanden sind. Man sieht eine gewisse, immer steigende Vervollkommnung
in der langen Reihe dieser Blätter. Gilt auch für das Unterbewußtsein
der Satz: Uebung macht den Meister?, oder haben die Spiritisten!
recht, wenn sie sagen, die fremde Intelligenz lernt immer besser den
motorischen Automatismus des Mediums beherrschen?

Dr. K. teilte mir mit, daß jene Frau L., bei welcher er zum ersten
Male mediumistisch gemalte Bilder sah, im Jahre 1917 mit dem Malen

*) Diese Manier ist ein merkwürdiges und rätselhaftes Charakteristikum
fast bei allen Malmedien. Bei Frl. K. Fischer sah ich kürzlich den Anfang
eines Bildes* An einer Stelle des noch leeren Blattes wurden drei
Punkte (. *.) und darunter eine geschwungene Linie (00 ) hingesetzt.
Dann begann das Malen an einer dritten Stelle und erst allmählich
sahen wir mit Staunen die zuerst unerklärliche Bedeutung jener Anfänge,

Peter.

**) Bei Frl. K. Fischer ist die angebliche Intelligenz ein Ubier, namens
Namgubi, und ich fand kürzlich in einem größeren Werke über Ornamente
afrikanische Ornamente, welche an die Arbeiten Namgubis erinnern.
Dies Werk kann das Medium niemals gesehen haben, da es neueren Datums ist.

Peter.


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