Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 98
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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98 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1925.)

durchschauen, unmöglich als Meister anerkennen. Wie weit sich diese
Beurteilung auf Sie selber beziehen läßt, mag unentschieden bleiben,
denn in Ihrem Streit mit Herrn Dr. Schwab haben Sie sich bescheinigt,
daß Ihnen „die bezügliche Methodik" naturwissenschaftlicher Untersuchung
okkulter Erscheinungen seit Jahrzehnten geläufig sei. Wer will
es wagen, gegen ein so ehrenvolles Selbstzeugnis Einspruch zu erheben!

Da Sie sich nicht auf den besonderen Fall des Bohemia-Aufsatzes
beschränken, sondern auch noch weiterhin in Schmutzwasser plätschern,
so muß ich Ihnen leider dahin folgen. Sie sprechen von meinen Erfahrungen
mit Henry Slade und nehmen die Tatsache, daß im Wiederabdruck
eines Aufsatzes die Schlußzeilen fortgelassen sind, zum Anlaß
für recht harte Worte. Ich hatte da mitgeteilt, daß ich einige experi;-
menta crucis für Slade und Eglinton vorbereiten wollte. Diesen Hinweis
brauchte ich neuerdings nicht zu wiederholen, weil ich bereits auf
Seite i4 meines Buches Genaueres über diese Experimente gesagt hatte.
Ein so liebevoller Leser meines Buches, wie Sie es sind, hätte das nicht
übersehen dürfen. Einen gar bösen Streich spielt Ihnen Ihre Phantasie
mit der folgenreichen Vermutung, daß der als Teilnehmer genannte
„geistvolle Kritiker" Herr „M." kein anderer gewesen sei als Albert
Moll. Ach nein, vereintester Herr Professor, Albert Moll lebte damals
als gänzlich ungefährlicher Kandidat der Medizin in Breslau, und jener
geistvolle und gefürchtete Kritiker war Fritz Mauthner. Und wenn ich
bei einem andern Aufsatz den Anfang fortgelassen habe, weil er mit
dem Bericht über die Erscheinungen nichts zu schaffen hat, so wird das
jedermann einsehen, sofern er nicht so böse Augen im Kopfe hat wie Sie.

Ich muß mich nunmehr mit den giftigen Ausschleimungen befassen
, die sich über meine Kritik Zöllners ergießen. Diese Kritik, so
heißt es, „behauptet in allerwesentlichsten Voraussetzungen einfach Unwahres
; sie unterschlägt hauptsächlichste Angaben des Zöllnerschen Berichtes
. . ." Unwahr sei die Ausgangsbehauptung, daß Zöllner das Knotenexperiment
schon vorher einige Male vergeblich versucht habe. Das,
so erklären Sie, hätte ich „frei erfunden". Sie hätten, trotz sorgfältigsten
Nachschlagens nirgends den geringsten Anhalt für die „Dessoirsche
Behauptung" gefunden, um sie als mißverständlich entschuldigen zu
können. Wenn Sie aber noch etwas sorgfältiger nachschlagen wollten,
so würden Sie im 11. Bande der Zöllnerschen Abhandlungen /auf
Seite 1191 die nötige Unterlage finden. Allerdings habe ich es Ihnen dadurch
erschwert, daß ich bei der Rück Verweisung auf eine früher erwähnte
Stelle mich in der Seitenangabe geirrt habe. Es wäre begreiflich
gewesen, wenn Sie mich höflichst gefragt hätten: „Dort sehe ich es
nicht; bitte, wo steht es?" Statt dessen wagen Sie es zu behaupten, ich
hätte jene Angabe mir aus den Fingern gesogen.

Ihren höchsten Trumpf spielen Sie dann mit dem vorgeblichen
Nachweise aus, daß ich Zöllners Satz, der Versuch sei bei vollem Tageslicht
geglückt, unterschlage, um die Illusionsmöglichkeiten bei Dunkelsitzungen
glossieren zu können. In Wahrheit besteht keinerlei Zusammenhang
zwischen diesen Ausführungen und jenem Zöllnerschen Zitat.


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