Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 119
(PDF, 206 MB)
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Reichenau: Ueber d. Zustandekommen von Telepathie u. Hellsehen.119

Es ist nun nicht angängig, für das okkulte Geschehen eine Ausnahme
zu postulieren. Nicht angängig, wie es meist geschieht, dort so
ohne weiteres vom Nichtvorhandensein von Uebertragungen zu sprechen,
weil sich diese unsern Sinnen nicht bemerkbar machen — vielmehr bedürfte
eine solche Annahme eingehendster und umfassendster Prüfung
und Beweise.

Die Kenntnis dessen, was man mit Telepathie und Hellsehen bezeichnet
, wird hier vorausgesetzt, ebenso die Anerkennung des Vorkommens
dieser Phänomene. In diesen Ausführungen handelt es sich
vorerst darum: Ist anzunehmen, daß Hellsehen und Telepathie durch
irgendein raumzeitliches Mittel, sei es grob- oder feinstofflicher Natur,
übertragen werden, oder geschieht die Uebertragung ohne solche Vermittlung
?

Hieran schließt sich die weitere Frage: Erfolgt eine Art sinnlicher
Aufnahme des Uebermittelten oder nicht?

Die Mehrzahl der Wissenschaftler wird geneigt sein, diese Fragen
rundweg zu verneinen oder ihre Bejahung als höchst unwahrscheinlich
hinzustellen; wird doch z. ß. das okkulte Geschehen geradezu definiert
als die Wissenschaft des Ueber sinnlichen.

Was die energetische Vermittlung telepathischer und hellseherischer
Vorgänge anbetrifft, so greife ich hierüber Aussagen führender
Köpfe, wie Tischner und Wasielewski, heraus. Während der erstere
eine materielle Vermittlung gänzlich ablehnt, hält der letztere eine
solche zumindest für höchst unwahrscheinlich, wenn er auch ,,bei einem
Teil der Erscheinungen mit diesem (ganz ablehnenden) Urteil noch
zurückhält/'

Der Irrtum liegt nun vorerst einmal weniger darin, daß man ein
solches Mittel leugnet, denn hierfür könnten die Betreffenden ja ausreichende
Beweise gefunden haben. Er liegt vor allem darin, daß man
von der Voraussetzung ausgeht, daß keinerlei Uebertragungen da seien,
und diese Annahme ohne genügende und zwingende Beweise gelten läßt.

Was aber eingehend bewiesen werden müßte, ist das Nicht-
vorhandensein einer Uebertragung, da sie es ist, die aus der Norm
fällt! Solange dies nicht in unzweifelhafter Weise geschehen ist, muß
man in Ueber eins timmung mit dem normalen Geschehen annehmen:
es ist ein! Mittel da, es entzieht sich aber dem Nachweis unseres Wahrnehmungsvermögens
. Denn die Wissenschaft vom normalen Ablauf
des Geschehens — die Physik — lehrt uns, daß Wirkungen von einem
Körper auf den andern lediglich durch energetische Vorgänge *) übertragen
werden. Weder erfahren wir etwas von einer Art geistiger Uebertragung
, noch lehren uns die Tatsachen das Nichtvorhandensein /energetischer
Uebermittlungen, so daß man in den Ausnahmefällen, wo sich
diese Vermittlung nicht direkt nachweisen läßt, ihr Vorhandensein annimmt
und die Nichtnachweisbarkeit durch die Unzulänglichkeit der
Sinne erklärt. Das ist der Fall bei den Aeußerungen der Distanzenergie.

*) Es werden hier fortlaufend mit energetischem oder raumzeitlichen
Geschehen aller Arten grobstofflicher, feinstofflicher, materieller Vorgänge
verstanden, im Gegensatz zu den geistigen inneren.


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