Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 127
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Reichenau: lieber d. Zustandekommen von Telepathie u. Hellsehen.127

Die Tatsachen des Hellsehens und der Telepathie werden durch
die natürliche Erklärung nicht weniger erstaunlich und großartig. Wir
erkennen nur, daß wir außer unserm grobstofflichen Leib noch einen
feinstofflichen besitzen, und daß unsere sichtbare Leibesgrenze keine
Scheidewand gegen das Geschehen der Welt bildet. Durch die feinstoffliche
Hülle unsrer Seele wird sie zum Spiegel des Alls (Leibniz).
wird sie zu einem wunderbaren Resonanzboden, auf dem alfes wiederklingt
, was im All geschieht — nur wissen es bloß die wenigsten.

Max Seiling sagt (Meine Erfahrungen auf dem Gebiet des Spiritismus
) : ,,Die Medien haben Erinnerungen an Dinge, die sie nie erlebt
haben, die aber doch seinerzeit auf telepathischem Wege in ihre Seelen
eingedrungen sind. Alles, was sich zu ihrer Zeit in menschlichen Seelen
abgespielt hat, hat telepathische Impressionen in ihre Seelen eingeprägt.
In unsichtbarer, aber jederzeit der Sichtbarmachung fähiger Schrift
ruht in ihrem Ich die Seelengeschichte ihrer Zeit. Wie sie nichts vergessen
von dem, was sie selbst erlebt haben, und es jederzeit im Automatismus
oder Trance wachrufen können, so vergessen sie auch nichts
von dem, was andere erlebt haben." Das zeigt: durch energetische Einwirkungen
auf die Organe des Erkennens einer sensitiven Seele sind
diese in gewisser Weise affiziert, so daß die Seele durch Wechselwirken
mit ihnen frühere Erfahrungen wieder wachrufen kann.

Ebenso erstaunlich wie diese telepathischen Fähigkeiten der Seele
sind ihre hellseherischen, z. B. bei den psychometrischen Phänomenen,
bei denen aus einem Gegenstand seine Geschichte erkannt wird. Die
Dinge strahlen eben nicht bloß ijire eigenen Wesenseigentümlicjhkeiten
in das All hinaus, sie fluoreszieren gewissermaßen die Strahlen, denen
sie ausgesetzt waren. So lassen sich mit einem wunderbar verfeinerten
Erkenntnisvermögen Geschehnisse ablesen, die im Zusammenhang mit
dem Gegenstand standen. Wird von einem Hellseher verborgene Schrift
gelesen, so ist nicht nur anzunehmen, daß er dieses bloß durch sein
Unterscheidungsvermögen für die besonderen Ausstrahlungen von Tinte
und Papier kann, sondern anderweit gezeigte Fähigkeiten lassen darauf
schließen, daß er auch imstande ist, die odische menschliche fBeein~
flussung durch den Akt des Schreibens zu „schauen". Aber stets ist
das, was auf ihn wirkt und was er wahrnimmt, sei es von nah
oder fern und den normalen Sinnen noch so verborgen — ein energetischer
Vorgang, aus dem er gegebenenfalls dessen seelischen Gehalt
erschließt.

Demgegenüber seien nun die Anschauungen einiger Forscher angeführt
, die wenigen Beispiele ließen sich beliebig vermehren. Vielfach
findet man wohl Widersprüche, Unklarheiten und Einschränkungen
der Behauptungen; der Instinkt zur Wahrheit, der dem Menschen innewohnt
, wehrt sich unwillkürlich gegen falsche Feststellungen, aber im
wesentlichen sind sie üblich. Oesterreich sagt (Grundbegriffe der Para-
psychologie) „eine psychologische oder metaphysische Schwierigkeit für
die Annahme direkter psychischer Wechselwirkung liegt nicht vor". Sie
liegt sehr wohl vor, insofern uns alle Erfahrungen nur physische Wechselwirkungen
bezeugen. Psychische würden also aus der Norm fallen,


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