Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 146
(PDF, 206 MB)
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146 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 3. Heft. (März 1925.)

Aber Prof. Hannesson beobachtete doch einen Fall, der ihn sehr
überraschte und der mit Bauchreden nicht zu erklären war. Bei einer
Gelegenheit hörte er zwei Stimmen singen: vollkommen deutlich und
klar; eine weibliche mit sonorem Sopran und eine männliche mit Baß.,
Beide Stimmen kamen aus dem Abteil, in welchem nur das Medium
saß. Zweifellos waren es gebildete und gute Sänger. Ein Mitglied der
Gesellschaft, ein Musikverständiger, erklärte, daß der beste Beweis
für die Echtheit der Phänomene darin liege, daß niemand im Hause
mit solcher Kunst singen könne.

Interessant ist folgende Episode, die Prof. Hannesson erzählt.
Einer seiner Freunde war zu einer Sitzung eingeladen. Er war ein
guter Sänger und ein Spaßvogel. Er hatte gehört, daiß ein Herr N. IN.
dort erscheine und singe; dieser war seinerzeit bekannt als guter Duett-
sänger. Der Freund schlug nun vor, mit ihm Duett zu singen, was angenommen
wurde. Dieser übernahm die hohe Stimme, der Freund die
tiefe Stimme. INun setzte der Freund absichtlich zu hoch ein, um den
Partner in Verlegenheit zu bringen — aber der Plan scheiterte vollkommen
. Er sang die hohe Stimme mit solcher Kraft, daß das ganze
Haus widerhallte. Es war sehr unwahrscheinlich, daß in der Stadt ein
Sänger war, der leisten konnte, was diese ,,Stimme" hören ließ.

Prof. Hannesson fügt bei, daß er nicht Musikverständiger sei, daß
aber das Medium ein guter Sänger sei. Jedenfalls aber ist es unzweifelhaft
über die Kraft eines Sängers, mit zwei Stimmen zu gleicher
Zeit zu singen, wie dies oben erwähnt ist.

#

Eine andere interessante Frage berührt Prof. Hannesson. Was
sagen diese Verstorbenen — und sie behaupten, es zu sein — über ihre
Existenz in der andern Welt? Nur*, es ist freilich nicht möglich, die
Aussagen auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Jedenfalls beschreiben sie ihr
Dasein in einer Weise, die für Christen ganz annehmbar erscheint. Sie
leben^ behalten ihre Personalität, und ihr Glück entspricht ihren Verdiensten
; es ist in jedem Fall individuell sehr verschieden. Sie haben
die Erinnerung an ihr irdisches Leben, an ihre Liebe zu ihren einstigen
Freunden und Verwandten usw. Anderseits stand vieles mit den Lehren
der Kirche in Widerspruch. Prof. Hannesson erwähnt aus ihren Aeuße-
rungen folgendes:

„Der Tod bedeutet wenig Veränderung und ist für den Guten fast
nichts anderes, als Gehen aus einem Raum in einen andern. Weder Himmel
noch Hölle empfängt den Gestorbenen; keiner wird zum Engel oder
Teufel; er lebt, wie wenn sich nichts ereignet hätte, jeder bleibt er
selbst, sowohl in Tugenden wie in Fehlern; das sonderbarste war ihnen,
tot zu sein, und es wurde ihnen schwer, es zu glauben.

Nach dem Tode begann dort ein Leben, das sehr unserem irdischen
gleicht, für Gute und Schlechte, eine wirkliche Schule der Erfahrung.
Eine beständige Evolution zur Vervollkommnung beginnt, obwohl ein


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