Freiburger historische Bestände - digital

150 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 3. Heft. (März 1925.)

Die Menschen erfuhren auf irgendeine Weise, daß d,ie wissenschaftliche
Erkenntnis nicht so ausgedehnt war, als sie geglaubt hatten,
und daß niemand die Grenzen des Möglichen kennt außerhalb der
Mathematik und der Logik. Vielleicht auch dort nicht. Rings um die
kleine Sonne der Erkenntnis liegt weit ausgedehnt das Tinbekannte Land,
verborgen im Nebel und wartend auf die Forscher.

Wieder ist die Welt unermeßlich, grenzenlos, poetisch und geheimnisvoll
trotz alledem geworden. In die Seele des Menschen fiel ein
Strahl neuer Hoffnung; die Hoffnung auf klare Erkenntnis statt des
vagen Glaubens; auf neue Siege der menschlichen Intelligenz, die glänzender
sind, als er solche jemals gewonnen."

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Anmerkung. Nicht alle Sitzungen sind so stürmisch und so
feindselig verlaufen, als die von Prof. Hannesson geschilderten. Professor
Nielsson bemerkt in seiner Einleitung, daß anfangs eine „Intelligenz
" das Medium verfolgte und das Werk der andern Intelligenzen zu
stören suchte. Dieser Geist" hatte kürzlich Selbstmord begangen und
man erhielt gute Beweise seiner Identität.

Nach einem Jahr hatte er sich beruhigt, bat um Verzeihung und
wurde der beste Leiter der telekinetischen Phänomene. Dies war der
Spirit mit der Stentorstimme, den Prof. Hannesson oftmals erwähnt.
Er schützte auch das Medium und den Kontrollierenden während der
tumultuarischen Sitzungen, welche Hannesson schildert.

Uebrigens ist Prof. Nielsson der Ansicht, daß die rohen Tumulte
nicht immer von bösen Geistern oder Teufeln herrühren. So waren z. B.
jene Spirits, welche die von Prof. Hannesson geschilderten Zerstörungen
anrichteten, wie sich später ergab, zwei Fischer, die im Whiskyrausch
ertranken waren. Sie wurden allmählich ruhiger, baten um
Verzeihung und gestanden, daß sie sich nicht ganz bewußt waren, was
sie taten. So wenigstens sagten die Spirits.

Schließlich bemerkt Prof. Nielsson, daß sein Freund, Prof. Hannesson
, nur eine Seite dieser Phänomene, und zwar eine der roh esten ,
beschrieben habe, Dinge, die ihn am meisten überzeugt haben. Aber die
Phänomene haben auch eine liebenswürdige Seite, sagt Nielsson, und
ich bin niemals größerer Freundlichkeit und Güte begegnet als jener,
die einige „Intelligenzen" in diesen Sitzungen an den Tag legten. Wenn
all das aus ues Mediums Unterbewußtsein kam, dann war das Medium
e;n wundervolles Menschenkind.

Eine Vorstellung des Hellsehers Savary.

Von Geh, Hofrat Dr. F. D e b o in Baden-Baden.

Vor einiger Zeit gab der Hellseher Savary hier in Badem drei
Vorstellungen. Einer wohnte ich bei. Ihre Ergebnisse scheinen mir
bedeutend genug, um sie in dieser Zeitschrift niederzulegen.