Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 153
(PDF, 206 MB)
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Bruck: William Crookes und die Metapsychologie. 153

William Crookes und die Metapsychologie.

Von Sir Oliver Lodge.
(Aus dem Französischen übersetzt von Dr. med. Carl Bruck, Berlin1).

Wir haben bisher noch nicht auf jene unpopuläre und peinliche
Episode im Leben von Crookes angespielt, auf diejenige, wo außergewöhnliche
Bedingungen ihm die gründliche Prüfung supranormaler
Erscheinungen gestatteten. Diese Periode, die sich von 1871—1874 erstreckt
, ist von äußerster Bedeutung für die Metapsychologen.

Die sehr hoch zu stellende Pionierarbeit von Crookes wird in der
Tat bei ihnen seine Erinnerung lebendig erhalten. Sie brachte ihm,
wenigstens in der öffentlichen Meinung, nichts ein als Spott, schmerzliche
Polemiken, Verurteilungen — das gewöhnliche Schicksal der Bahnbrecher
. Mit schwerem Herzen verzichtete er auf ein Studium, das er
mit leichtem Herzen unternommen hatte. Er glaubte, daß eine strenge
und ehrliche Untersuchung die Feindseligkeit besiegen, die gelehrte
Welt überzeugen würde. Auch andere haben das geglaubt, vor ihm
und nach ihm!

Wir wissen heute, wenigstens wer diesen Dingen nachgeht, weiß,
daß William Crookes wirkliche Tatsachen beobachtete, so
tinglaublich sie auch waren. Wir wissen, daß er, dank den seltenen
Fähigkeiten von D. D. Home und von Florence Cook, Forschungsmöglichkeiten
hatte, die den meisten unter uns versagt sind. Die
Orthodoxie, diese uneinnehmbare Festung, ergab sich nicht: Crookes
konnte sie nicht erstürmen. Unverletzt bis heute, haben ihre Mauern
dennoch einige Risse bekommen, „und ein Teil der Besatzung ist entflohen
. Aber obgleich Crookes bis an sein Lebensende über die Frage
im intimen Kreise gern diskutierte und obgleich seine Ueberzeugung
nicht wankend geworden war, so hielt er es doch für unnütz, den
Tadel und die üblen Betitelun^en weiter zu ertragen, die ihm die Beharrlichkeit
, seine gelehrten Kollegen überzeugen zu wollen, einbrachten.
Nach ein oder zwei Jahren wütender Kämpfe ging er darüber hinweg und
setzte seine eignen fach wissenschaftlichen Arbeiten fort, die ihm trotz
der Feindschaften, die er ertragen hatte« Ehrungen und Auszeichnungen
im Uebermaß einbrachten. Schließlich wurde er, nicht ohne einiges
Zögern, zum Präsidenten der Royal Society gewählt.

Die Untersuchungen von Crookes konnten zu einer Zeit nicht
ohne Einfluß auf die Gründer der Society for Psych ical
Research bleiben,. wo Sir William Barrett, der letzte
Ueberlebende der Gründer, mit H. Sidgwick, Frederic
Myers, Edmond Gurney, Russell Wallace und einigen
anderen über die günstige Gelegenheit diskutierten, eine Gesellschaft zu
gründen, die es unternehmen sollte, das ungeheure Forschungsgebiet
aufzuhellen, das für die „Gelehrten Gesellschaften" nicht

*) Das Original dieser Uebersetzung"*wurde in der Revue metapsyehique,
1924, Nr. 6 veröffentlicht und ist der Auszug ein^r größeren Abhandlung
von Lodge in den Procedings der Soc. f. Ps.R. Vol. 34 Part. 92. Nov. 24.


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