Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 177
(PDF, 206 MB)
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Kleine Mitteilungen.

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Ich führe diesen Fall und auch die ganze Grunne der Erscheinungen
B nicht zum Beweise für die Realität echter Telenathie an.
Dazu sind andere Beobachtungen und Versuche viel brauchbarer. Sie
scheinen mir bemerkenswert, weil sie und ihr Zusammenhang mit den
Fällen A einigermaßen verständlich sind auf Grund der Annahme, daß
die Impulse unbekannter Art. die eine telepathische Verbindung zwischen
zwei Menschen einleiten, zunächst das unbewußte Seelische
des „Empfängers" treffen. Sind sie stark genug, so dringen sie von
hier aus eigener Kraft ins Bewußtsein ein: Der Empfänger „denkt an
den Anderen", ohne einen ihm selbst erkennbaren Grund: Fall A.
Reicht ihre eigene Stoßkraft dazu nicht aus, so werden sie entweder
überhaupt nicht bewußt oder (Fall B^ nur mit Hilfe einer ihnen ähnlichen
Wahrnehmung, die sich zufällig im Bewußtsein findet. Kraft
dieser Aehnlichkeit werden sie wie eine Erinnerung ins Bewußtsein
gezogen und äußern sich nun, wenn die Aehnlichkeit stark ist, in
der Verwechselung des Falles B. wenn sie gering ist. wenigstens in
einem Aehnlichkeitserlebnis wie in dem oben ausführlicher beschriebenen
Fall.

Uebrigens sind die Fälle B der nachträglich fälschenden Phantasiearbeit
weniger ausgesetzt und zuverlässiger zu berichten als die
Fälle A. denn man kann steh leichter einbilden, an jemanden nur gedacht
als ihn mit einem anderen, dem man wirklich begegnet ist,
verwechselt zu haben.

Ueber die schwindelhaften Manipulationen Guziks war uns durch
Schreiben vom 4. Jan, ein authentischer Bericht vom Sekretär der Krak?u~r
Metapsychischen Gesellschaft Herrn Ludwin Szczepa nski in! Aussicht
gestellt worden. Wir sehen uns heute veranlaßt, wenigstens den nachfolgenden
Aufsatz aus dem „Neuen Wiener Journal" vom 18. Dez. 24,
der uns damals übersandt wurde, abzudrucken, da der versprochene
genaue Bericht lekW nicht bis Redaktionsschluß pingetroffen war. Wir
hatten nämlich gewünscht, daß derselbe auch d''e Nam^n der Teilnehmer,
vor allem der beiden Kontrollpersonen enthalten müsse, deren wenig
exakte Kontrolle erst Herrn Guzik seine Kunststücke ermöglicht hatte.
So anerkennenswert es ist, daß die Krakauer Gesellschaft durch plötzliche
Blitzlichtaufnahmen die Ueberführung Guziks ermöglichte, so muß doch
betont werden, daß die UnmöglichmachunPr des plumpen Tricks der
Befreiung der Hand des Mediums aus der Kette zum ABC der Untersucher
gehört.

Es ist also in diesem Falle bei Guzik dasselbe nachgewiesen worden,
was so oft seihon Gegenstand wn Abhandlungen m unserem Blatte war, —
zuletzt noch durch Herrn Dr. T^chner im Dez.-Heft 24 — nämlich Betrug
bei anerkannt echter medialer Begabung.

Die oben genannte Zeitung berichtete wie folgt: _

Die Entlarvung des Warschauer Mediums Guzik.

Krakau, 15. Dezember.

Die Entlarvung d^s bekannten Warschauer Med'ums Johann Guzik
hat in alten spiritistischen (\) Kreisen Polens ungeheures Aufsehen erregt.
Johann Guzik, der sich bekanntlich schon seit vielen Jahren als Berufsmedium
produziert, genoß in spiritistischen1 Kreisen noch immer großen
Kredit, trotzdem vor nun zwei Innren eine Untersuchungskommission
der Pariser Sorbonne ihn als Taschenspieler entlarvt hatte, ohne
freilich über seine 'mediumis+isehen Eigenschaften e!in Urteil abzugeben
Dem Gutachten jener Kommission stellten damals nicht weniger
als vierunddreißiiT hervorragende Gelehrte (zumeist Universitätsprofessoren
) eine Erklärung gegenüber, in der sie ausdrücklich ihrer Ueber-
zeugung Ausdruck p-aben, daß die in den Seance* mit Guzik beobachteten
Materialisationsphänomene durchaus nicht auf Täuschung, Halluzination

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