Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 191
(PDF, 206 MB)
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Deutsche Gesellschaft für wissenschaftlichen Okkultismus. 191

Das Tiefenbewußtsein enthält die sogen. Erbanlagen, durch die das
Individuum gewissermaßen in telepathischen Kontakt mit seinen Vorfahren
und mit seiner Gattung tritt. Das vegetative Bewußtsein hält die niederen
vegetativen Funktionen, Zeugung Stoffwechsel und Regeneration im
Gang und bedient sich zu diesem Zwecke des svmpathischen Nerven-
svste/m?!, das höchstwahrscheinlich jede eintzelne Körperzelle mit einer
funktionssteigenden und einer funktionshemmenden Faser versieht. Jede
Krankheit wird teils durch Störung des Svmnathikusgleichgewichts verursacht
und löst eine solche Gleichsgewichtsstöruner aus. Jeden Heilungsvorgang
kann man als Wiederherstellung des Svmpathikusgleichgewichts
bezeichnen und jede Theranie muß Svmpathikus-Reiztheranie sein, d. h.
es uuissen fein abgestimmte qualitative Reize, die nur ai5f den außerordentlich
empfindlichen Svmpathikus wirke", ausgeübt werden. Eine
Chemo-Therapie mit starken quantitativen Reizen erscheint dem Vortragenden
als abwegig. Da der SvmDathikus in starker Weise von der
Vorstellungssphäre aus, d. h. durch Suggestion und Autosuggestion beeinflußt
werden kann!, wird iede Therapie letzten Endes zur Psychotherapie
und iede Krankheit hinterlaßt immer in der Psvche Snuren. die für den
Einfiih 1 u n gs f ähigen die Möglichkeit der Krankheitserkenminv ergeben.

Der Vortragende unterscheidet 3 Hauptformeu der Medial-Diagnost'k:
1. die sermoHsche, die auf der Erkenntnis beruht, daß bestimmte Krankheiten
tvpische Veränderungen an speziellen Stellen des Körners hinterlassen
, wie Iris, Hand, Haut, Haar, und daß man die Krankheiten aus
diesen Veränderungen erkennen kann. Diese Methoden wären an sich
rein empirisch Und in ich t okkult, aber der Vortragende ist der Ansicht,
daß bei allen Diagnosestellungen das Schwergewicht nicht auf der Empirie,
sondern auf unterbewußter medialer Einfühlung beruht. 2. Zu den-psveho-
metrischen Methoden', die drgend einer Kontaktherstellung zwischen
Medium und Patienten bedürfen, zählt die odische Einfühldiagnose, das
siderische Pendel, und die Haar- und Urindiagnosen mancher medizinischer
Wundermänner. Man kann annehmen, daß auf diese Weise das
Medium Witterung mit dem Patienten aufnimmt, etwa ähnlich wie ein
Schäferhund, mau kann sie aber auch lediglich als autosuggestive Hilfsmittel
auffassen, um eine schwache, d h. noch nicht oberbewußt reproduzierbare
Medialität manifest werden zu lassen. 3. Zum Schluß behandelte
der Vortragende die eigentliche telepathische oder hellseherische Einfühl-
diagnose an Hand selbsterlebter Krankengeschichten. Leider mußte dieser
interessanteste Teil des Vortrages wegen der vorgeschrittenen Zeit zu
schnell abgehandelt werden. Wie wir erfahren, beabsichtigt Dr. Krön er
bei seinem nächsten Vortrag über okkulte Medizin, dessen theoretischer
Teil kürzer gehalten sein wird, noch eine Reihe von Berichten nachzuholen
. Verblüffend genug wirkten die angeführten Krankheitsgeschichten,
so erfuhr man. wie bei der allerersten Diagnose ein Hirnabszess bei einem
epii!en%chen Kinlde mut genauer Lokalisation 3 Wochen vor Ausbruch
angekündigt wurde, wie das Medium Schmerzen an abwesenden Personen,
deren Namen es nicht einmal kannte, nach Art und Lokalisation haargenau
beschrieb, wie es hvsterisehe oder epileptische Anfälle mit charakteristischen
Einzelheiten kooierfe und nicht nur die Svmotome, sondern
auch die verborgensten Ursachen mancher Leiden mit tötlicher Sicherheit
anzugeben wußte, und w'e es Krankheiten feststellte, die Monate
lang den diagnostischen Bemühungen der Aerzte getrotzt hatten. Und
zuletzt der Clou: wie 3 Diagnosen als neue Fälle in den nächsten Tagen
in der Sprechstunde eines Arztes prophetisch vorausbestimmt wurden.

In der Diskussion berichtete Oberarzt Dr. Seknv'dt von der Anstalt
für Emlerviische über zwei besonders eklatante Fälle, die er innerhalb
einer ärztlichem Kontrollkommission mit dem gleichen Medium erlebt hat
und die geradezu haarsträubend anmuteten.

Man ward Dr. Kröner recht geben, wenn er die Wissenschaft auffordert
, dieses ungeheuer interessante und wichtige Gebiet ein-


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