Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 312
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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312 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1925.)

Johann G u z i k interessierte und es zweimal nach Paris für längere
Zeit hat kommen lassen, hat Guzik einen Weltruhm sich erworben.

Er galt als eins der hervorragendsten physikalischen Medien der Gegenwart
und wohl als das zuverlässigste und gewissenhafteste, mit dem
es sich leicht arbeiten ließ. Der negative Bericht einer Kommission von
vier Professoren der Sorbonne im Dezember 1923 über eine Reihe von
Seancen mit Guzik vermochte ihm nicht zu schaden. Hervorragende
Forscher bezeugten nachdrücklich die Realität der medialen, bei ihm
beobachteten Phänomene. Es war nur bedauerlich, daß Guzik gewöhnlich
nicht in einer streng wissenschaftlichen Weise untersucht wurde
und daß die bei ihm so häufig vorkommenden Phantome nicht pholographiert
wurden. Bis endlich die Metapsychische Gesellschaft in
Krakau Guzik doch bewog, die photographischen Apparate im
Sitzungszimmer zu dulden . . .

Bevor ich aber über die ziemlich lehrreichen Krakauer Experimente
berichte, dürfte es wohl angezeigt sein, die Persönlichkeit und
den Lebenslauf dieses so berühmten Mediums in Kürze zu schildern.

Johann Guzik ist im Jahre 1876 in dem Dorfe Raczna bei Krakau
geboren, wo sein Vater, ein Weber von Beruf, ein Anwesen besaß, das
er aber verkaufte und nach Warschau umzog. Der junge Guzik erlernte
dort das Gerberharidwerk. Schon in seinen Lehrlingsjahren sollen
sich bei ihm spontane mediale telekinetisehe Erscheinungen gezeigt haben,
gewöhnlich bei Anbruch der Dunkelheit und während des Schlafes:
Klopfgeräusche, Bewegungen von Gegenständen u. dgl. Ein Warschauer
Spiritist, W. Chlopicki, späterer Herausgeber einer spiritistischen Zeitschrift
„Wundererscheinungen des Lebens ', interessierte sich für den
medialen Jüngling und begann mit ihm zu experimentieren, was aber
der Bub anfangs nur widerwillig zuließ. In späteren Jahren jedoch
begann Guzik, dem es als selbständigem Meister im Gerbereigeschäft
nicht gut erging, sich als Berufsmedium zu produzieren.

Im Jahre 1891 wurde er von Aksakow zum erstenmal nach Petersburg
eingeladen, wohin er seither beinahe jedes Jahr sich begab und in
den dortigen spiritistischen Zirkeln viele Gönner fand.

Eigentümlich ist es und gibt wohl zu denken, daß der berühmte
polnische Gelehrte und einer der Bahnbrecher des Mediumismus,
Dr. Julian Ochorowicz, obwohl er hauptsächlich in Warschau verweilte,
sich für Guzik nicht interessierte und ihn nur einmal in einer dreir
zeiligen Notiz erwähnte. Dr. Ochorowicz hat wohl Im Jahre 1894 mit
Guzik mehrmals experimentiert, aber alle die Versuche verliefen vollkommen
negativ.

Chlopicki berichtet in seinem Buche ,,Aus der Mappe eines Spiritisten
" (Warschau 1897) über die in den Jahren 1894 bis 1896 stattgefundenen
Sitzungen mit Guzik, während welcher er photographische

gehandeilen Thema vom — bewußten oder unbewußten — Betrug der Medien. Guzik wurde
im vorigen Jahre auch hier in Berlin untersucht, doch sahen wir wegen der mangelhaften
Kontrolle (Kleinfingeikontrolle und Dunkelheit) trotz zweifellos echter Phänomene von
einem eingehenden Bericht ab. Mögen unsere Leser aus der nachstehenden Veröffentlichung
lernen !


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