Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 318
(PDF, 206 MB)
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318 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1925.)

Was war aber das Ergebnis meiner Blitzlichtaufnahme?

Auf den photographischen Platten sah man auf dem Tisch vor
Guzik nur d r e i Hände, anstatt vier. Die vierte Hand (die linke Hand
Guziks) war über den Tisch erhoben. Guzik hatte sich nämlich zweifellos
seine linke Hand befreit. Wie war das möglich? Er hat doch den
kleinen Finger dieser Hand um den kleinen Finger der Hand seines
linken Nachbars eingehängt! Nun, er hat eben den kleinen Finger frei-
gemacht und seinem Nachbar den Damnen oder vielleicht den Zeigefinger
seiner rechten, von einem andern Herrn gehaltenen Hand
gereicht. Offenbar ist Guzik in diesem Kunstgriff sehr gewandt und
weiß ihn geschickt anzuwenden, wenn die Aufmerksamkeit des Beobachters
durch verschiedene geheimnisvolle Vorgänge in der Seance
abgelenkt ist.

Dieses Kunststück ist übrigens gar nicht schwer nachzumachen.
Wir versuchten es nachträglich selbst und es zeigte sich, daß das bei
Guzik übliche System der Handkontrolle Täuschungen leicht ermöglicht.
Bei manchen Personen ermüden die Finger so, daß sie ziemlich
gefühllos werden. Auch eine ziemlich große Erfahrung in medialen
Sitzungen schützt gewisse Personen nicht vor Täuschungen. Herr W.,
der wohl vierzigmal schon mit Guzik saß, merkte es n i c h t, wie
das Medium sich seine Hand befreite.

Mit dieser freigewordenen linken Hand, resp, mit dem Arm, hatte
Guzik den schwarzen Vorhang, der in einer Entfernung von i m
seitwärts hing, emporgehoben, hatte sich mit dem Tuch die Hand umwickelt
, deren Finger w o h 1 mit einer phosphorisierenden
Pasta bestrichen waren, und täuschte die Erscheinungen der
Ektop lasmie und Materialisation vor. Die Worte, die wir
dabei hörten, kamen (wie wir es später feststellten) aus seinem Munde
mit verstellter Stimme.

Auch diesmal hielten wir vor Guzik das Ergebnis der Aufnahmen
geheim — und experimentierten weiter als ob nichts gewesen wäre. Wir
verschärf ten aber die Kontrolle (photographische Apparate, wie ich schon
bemerkte, waren entfernt), und es gelang uns, dem Guzik noch weitere
betrügerische Tricks nachzuweisen.

Wir stellten u. a. fest, daß Guzik, wenn ihm die Hände festgehalten
werden, die „Berührungen 4 mit dem Fuß ausführt, daß er „Apporte"
vortäuscht, daß er mit dem Kopf (und mit dem Mund) manipuliert,
kurz, daß er ein ziemlich geschickter Taschenspieler ist, der jede Gelegenheit
zu benützen versteht. Wahrscheinlich ist bei ihm auch Hyperästhesie
des Gesichtssinnes vorhanden, so daß er in der Dunkelheit gut
sieht. —

Am Schluß der Sitzungen wurden dem Guzik die Aufnahmen vorgewiesen
— und in freundschaftlicher Weise erklärte ich ihm, was die
Krakauer Metaps. Gesellschaft von ihm halte. Er erbleichte und erwiderte
lange kein Wort. Dann versuchte er zu leugnen und erbot sich
revidieren zu lassen (was wir aber nicht taten, denn es waren nur drei
Herren anwesend und eine genaue Revision ist sehr umständlich — und


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