Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 332
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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332 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1925.)

genheit und wiederholte nochmals, versprechen Sie es mir ehren wörtlich.
Er bejahte beide Male, worauf ich ihm erzählte, was ich sah und es ihm
später brieflich nochmals wiederholte.

Von einer auf meine Initiative erfolgten Vereinbarung gegenseitiger
Verschwiegenheit, wie Herr S. behauptet, istnie die Rede gewesen
. Ich habe selbstverständlich nie daran gedacht, mich des Verfügungsrechtes
über meine eigene freie Beobachtung zu begeben, war
ja auch schon entschlossen; sie bestimmten Kollegen mitzuteilen. Und
Herr S. hatte ja nichts beobachtet, an dessen Mitteilung er hätte irgendeine
Bedingung knüpfen können. Ich habe ihm ausschließlich gesagt,
daß ich vorerst nichts darüber veröffentlichen würde, um seine Nachprüfungen
, an die ich damals noch glaubte, nicht zu beeinträchtigen.
(Ich bemerkte, daß ich, wie in solchen Fällen stets, mir noch am gleichen
Abend ausführliche Notizen über die Vorgänge gemacht habe.)

Das ist der genaue Tatbestand und was macht Herr S. daraus!:
ich hätte gesehen, daß das Medium gerade in dem Augenblick eine sehr
schnelle Bewegung gemacht habe! Er wagt also nicht einmal
wahrheitsgemäß zu schreiben, was i c Ii gesehen habe.
Er führt die Leser einfach hinter das Licht, indem er tut, als habe ich
nur irgendeine ganz unbestimmte Bewegung bemerkt. Das tut er, damit
er sie als eine „reflektorische Greifbewegung zum Objekt hin" deuten
könne. Das ist die wissenschaftliche Ehrlichkeit dieses Herrn. Die zuerst
angeführte Bewegung im Oberschenkel des Mediums kann man, wenn
man mediale Mitbewegungen gelten läßt, als solche auffassen, nicht aber
die zweite, die hinter den Rücken ging, somit gar nicht in der
Richtung des Wurfes und des Objekts. Es war eben eine ausgesprochene
Triekbewegung, mit deren Hilfe man das Phänomen ohne Schwierigkeit
hervorbringen kann. Ich habe das natürlich sofort, durch eingehende
\ ersuche ausprobiert. Zuerst mit leichteren Gegenständ ein,
denn jeder Trick will geübt sein, was sogar Herr S. einsehen würde,
wenn er sich einmal damit befaßt hätte. Später habe ich auch größere
Gegenstände von Gewicht und Umfang des betr. Steines in den Bereich
meiner Versuche gezogen, was Herr S. sich eigentlich selbst hätte denken
können, aber dann hätte er ja nicht mehr in pathetische Entrüstung ausbrechen
können, darum verzichtete er auf diese Anstrengung. Man sieht
übrigens gelegentlich kleine Mädchen, die auf diese Weise Ball spielen,
mit größter Zielsicherheit. Der Ball wird mit der rechten Hand von
hinten über die linke Schulter gegen die Wand geworfen und von vorn
wieder aufgefangen und dann das gleiche mit der linken Hand über die
rechte Schulter wiederholt.

Ich habe inzwischen das Kunststück einer ganzen Anzahl in der
Beobachtung gut geschulter Herren vorgeführt, zum Teil, während ich
ihnen in heller Tagesbeleuchtung unmittelbar gegenüber saß:
in keinem Falle ist der Zusammenhang oder die Flugbahn sofort bemerkt
worden. Erst wenn ich es mehrfach wiederholte und Zeitpunkt
und Ausgangsort des Wurfes bekannt waren, gelang es, die Handbewegung
zu sehen; die Flugbahn blieb auch dann fast stets unbemerkt, denn


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