Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 480
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Tischner: Neues über Telepathie und Hellsehen.

Idee wie etwa „eine Flamme von bestimmter Gestalt*4 aufzunehmen,
um sie dann dem Organismus einzubilden. Es würde also wohl nur
die direkte Einwirkung auf die Entelechie, die den ganzen Organismus!
durchdringt, übrigbleiben, Dieser Gedanke hat, besonders wenn man
der psychistischen Theorie der Telepathie zuneigt und ein überindi-
viduelles Seelisches annimmt, das alle Individuellen verbindet, gewiß
nichts Unmögliches, aber und das muß betont werden — diese Art der
Uebertragung ist noch von der Telepathie zwischen zwei Erwachsenen
verschieden." —

Ohne daß diese meine Ausführungen der Bruckschen Idee im
Prinzip widersprechen, zeigen sie vielleicht, daß die Unterschiede doch
wohl größer sind, als es nach den Bruckschen Ausführungen scheinen
könnte, denn es sind doch wohl mehr als „Einzelheiten", die bei Beiden
verschieden sind.

Ich habe die Brucksche Schrift zum Anlaß genommen, um über
einige mit der Telepathie zusammenhängende Probleme mich zu äußern,
da .solche Gedanken durch seine Schrift angeregt werden, es spricht
gewiß für eine Schrift, wenn sie solch anregende Werte birgt.

Zum Schluß gestatte der Herr Verfasser noch folgende Bemerkung.
Er bändigt die deutsche Sprache recht gut, deshalb möchte ich es ihm
nahelegen, vielleicht bei einer zu hoffenden Neuauflage unnötige Fremdworte
, die sich leicht und ungezwungen durch deutsche ersetzen
lassen, zu vermeiden. Ich erwähne z. B. ,, temporärexInsuf f izienz",
„significant", „kontaminieren", inagressive Delikatesse". •

Nunmehr möchte ich auf eine andere Schrift übergehen, die sich
mit dem zweiten parapsychischen Gebiete beschäftigt, mit dem Hellsehen
; sie stammt von Prof. Christoph Schröder (Grund versuche auf
dem Gebiete der psychischen Grenzwissenschaften).

Die Schrödersche Schrift berichtet über zahlreiche an verschiedenen
Versuchspersonen angestellte Versuche, und zwar war es das Bestreben
des Verfassers, die Versuche möglichst einfach anzulegen, deshalb der
Name „Grundversuche". Die ersten Versuche, die der Verfasser mitteilt,
sind Versuche über die Ueberempfindlichkeit der Sinnesorgane, indem
in der bekannten Weise der Versuchsperson die Suggestion erteilt wird,
es befinde sich auf einer unter mehreren Karten ein bestimmtes Bild
oder eine Münze. Es wird dann bei entsprechend begabten Versuchspersonen
nach erfolgter Umlegung der Karten durch Tasten oder Sehen
die suggerierte Münze oder das Bild auf. derselben karte wiedergefunden.
Durch Herabsetzung der Beleuchtung und Vermeiden des Betastens
wurde nun der Uebergang gemacht zu Versuchen, bei denen eine solche
Ueberempfindlichkeit kaum anzunehmen oder unmöglich ist. In der
Tat nun zeigten die Versuchspersonen vielfach die Fähigkeit, den beeindruckten
unter allen Vorsichtsmaßregeln in seiner Lage veränderten
Gegenstand unter den andern herauszufinden, unter Bedingungen, unter
denen die Ueberempfindlichkeit sehr unwahrscheinlich oder unmöglich
war. Da zudem viele Versuche unwissentliche waren, so darf man wohl
auch Telepathie ausschließen, sondern wird diese Versuche als hell-


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