Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 527
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schneider: Grundlegung des Okkultismus als Wissenschaft. 527

des Geschehens, in sich beschließt: auch dann also erweist sich die
Natur am gegebenen Psychischen beteiligt. Dann geht der Schnitt, den
die Wissenschaft anbringen darf, nicht zwischen dem subjektiven Wahrnehmungsinhalt
und der im Reiz auf uns wirkenden Natur, sondern)
zwischen der objektiven Natur und der im Verstand auftretenden
dynamischen Natur. Aber zu bedenken ist dabei, daß das Bewußtsein
an beiden letzteren partizipiert: an der objektiven Natur als psychische
Qualität und an der dynamischen Natur als Erkenntnisqualität — über
die wir hier nichts näheres auszusagen brauchen.

Subjektiv ist also nur die am Nervensystem haftende präexistente
psychische Qualität. Diese verbindet sich im Reize der Außenwelt (Form
des Naturvorganges) und dadurch entstehen die Objekte. So sind also
die Objekte dualistisch© Gebilde. Das sei dieerste elementare
Grundlage für uns. Berücksichtigen wir nun die Objekte in
der Zeit, so wird sich uns eine zweite elementare Grundlage ergeben.

Die Vorstellungen, die bei der Erinnerung erlebt werden —
nur von solchen soll hier die Rede sein — sind dem Empiristen ebenso
wirklich als die Wahrnehmungsinhalte, sind ihm nur modifizierte
Objekte. Das erscheint leicht anfechtbar, denn wenn irgend etwas als
rein subjektiver Besitz sich darstellt, so die Vorstellungen, die noch
weit mehr als die Wahrnehmungsinhalte als unser Eigenbesitz erscheinen
. Dennoch besteht die These der Empiristen zu recht. Allerdings
machen sie sich ihre Behauptung leicht, denn sie vertreten einen antimetaphysischen
Standpunkt. Indem wir diesen Punkt in Betracht
ziehen, werden wir zu ganz neuen Thesen der Physik hinübergeführt,
die noch aufs stärkste um ihre Anerkennung ringen und die wir hier
nicht genauer begründen, die nur in ihrer unmittelbar einleuchtenden
Kraft gewürdigt werden können. Mit ihnen verbindet sich auch die
zweite elementare Grundlage, auf die ich anspielte. Nach der Anti-
metaphysik der Empiristen soll es Dynamisches, von dessen Erlebnis
durch den Verstand ich vorhin sprach, überhaupt nicht geben, sondern
nur Extensives, das im sinnlichen Bewußtsein erlebt wird. Diese These
ist aber von größter Bedeutung in Hinsicht auf die Beurteilung detr
Vorstellungen. Denn gesteht man dem vorgestellten Objekt die gleiche
Realität zu wie dem wahrgenommenen, so hat man anzunehmen den
Fortbestand des im Räume erlebten Objektes in der Zeit und demgemäß
ergibt sich eine vierdimensionale, die Zeit als
Dimension in sich beschließende Welt, die Welt des
Gedächtnisses, wie wir sagen können, die Welt der Assoziationen, die
ebenso wirklich ist wie die Welt der Wahrnehmungen. Der Anti-
metaphysiker kann das leicht zugeben, denn ihm ist alle Energie nur
ein Begriff, den er aus den Objekten ableitet, nicht aber eine dynamische
Wirklichkeit, die den Objekten als höhere, nur durch den Verstand
erlebbare Realität zugrunde liegt. Wer aber das letztere annimmt —
und dazu zwingt uns die Ueberlegung, daß der Verstand die Einergic*
nicht zu bilden, nur ihre Kausalität zu erleben vermag —, der steht
vor einer scheinbar unüberwindlichen Schwierigkeit. Denn zweifei-


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