Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 530
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0538
530 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 9. Heft. (September 1925.)

Objekten, so daß psychische Dinge entstehen, in denen die Natur
ganz drin steckt. Es werden dabei die Einzelsubjekte nicht völlig aufgehoben
, denn sie allein sind ja die Träger des neuen Erlebens, aber
sie gleichen den Faltern, die sich um eine Blume herumbewegen, ganz
fasziniert von ihr, statt daß sie die Blume nebst anderen zwangsweise
im Kreise um sich her verteilen. Das subjektive Bewußtsein wird ganz
zur Beleuchtungsquelle für die Außenwelt, nicht bannt es diese als Umweit
um sich. Damit ergibt sich der Begriff der Erscheinun g.
Erscheinungen gibt's nur für ein Subjekt, das die Welt beleuchtet, aber
in der Erscheinung dominiert unbedingt die Welt über das Subjekt,
das eben nur da ist um sie zu beleuchten. In der Erscheinung erwächst
das physische Individuum als psychisches, ich spreche daher von der
psychischen Individuation.

Damit haben wir das Hellsehen genügend verstanden. Wie Wahrnehmung
Objektivation ist, so Hellsehen Individuation. In einer allgemeinen
Bewußtseinssphäre erwachsen psychische Dinge an sich, die
nur darin ihre Abhängigkeit von den Subjekten bekunden, daß sie ihnen
erscheinen. Aber zu erscheinen vermag jedes Ding, und zwar auf Grund
der hier herrschenden Raumstruktur, die wir sogleich werden zu berücksichtigen
haben.

Hellsehen ist also, um es nochmals zu wiederholen, Individuation,
wie Wahrnehmung Objektivation. Es ist Erlebnis der psychischen Dinge
im Ueberraum — wie wir die allgemeine Bewußtseinssphäre nennen
wollen —, gegenüber dem Erlebnis der Objekte im Raurne. Es ist Erlebnis
von Erscheinungen, statt von sinnlich gefärbten Objekten. Bevor
wir nun übergehen zur Analyse der Telepathie, bedarf es noch einer
weiteren Kennzeichnung der Individuation, die mit dem Wesen des
Ueberraumes uns bekannt macht. Doch wieder, bevor wir den vier-
dimensionalen Ueberraum betrachten können, müssen wir uns zunächst
von Raum und Zeit selbst eine bestimmte Vorstellung zu bilden versuchen
.

Den dreidimensionalen Raum kennen wir als die Form unseres
sinnlichen, objektbildenden Bewußtseins. Objekte gibt's im dreidimensionalen
Räume und dessen Dreidimensionalität erleben wir in der perspektivischen
Anordnung der Objekte, die eben solch Produkt des Bewußtseins
ist wie die sinnliche Qualität der Objekte. Wie sich die Objekte
aufbauen aus physischen Geschehen und psychischer Qualität, so der Be-
wußtseinsraum aus dem physischen Raun>e und der psychischen
Dimensionalität, die in die strukturlose Räumlichkeit der
Natur eingeht. Was aber ist der physische Raum, was die strukturlose
Räumlichkeit der Natur? Diese Frage beschäftigt heute außerordentlich
die Physik. Es ist nun ganz unmöglich, die in der Relativitätstheorie!
Einsteins gegebene neue Auffassung vom Räume hier vorzutragen, auch
kann auf die Theorien Ostwalds und Seelige rs, dies Thema betreffend,
nicht näher eingegangen werden; über all das spreche ich in einer besonderen
Arbeit, die bald in der Wiener parapsychischen Bibliothek
(unter dem Titel: Die Entfaltung des Uebersinnlichen aus dem Leben)


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