Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 577
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0585
Schneider: Grundlegung des Okkultismus als Wissenschaft. 577

halten. Uebertragen wir sie nun aber auf die übersinnlich erlebenden,
Wesen, die Medien, so begreifen wir ohne weiteres deren Materialisationen
. Denn den Medien müssen wir als Grundlage ihrer übersinnlichen
Fähigkeiten einen Aetherkörper zuschreiben, von dem uns nun
vorübergehende Umwandlungen in Materie so wenig wundernehmen
können, wie vom Aetherkörper, der einem Sonnensystem zugrunde
liegt. Auch noch in anderer Weise können wir uns die Notwendigkeit
besonderer materieller Leistungen bei den Medien plausibel machen.
Das Medium verfügt als motorisches Subjekt über bewegungsfähige
Materie, die es ja in seinen Körperbewegungen direkt verwertet; wenn
es nun als spirituelles Subjekt über Aether verfügt, so wird es wohl
auch über diesen in der hier einzig möglichen Form der Verwertung
zu verfügen imstande sein, nämlich indem es ihn materialisiert.
Materialisation, bezw. Telekinese, ist ebenso das
Aequivalent der Kinese, wie die Individuation das
Aequivalent der Objektivation ist. Und daß Materialisation
ebenso im Dienst steht der Individuation wie die Kinese im
Dienst der Objektivation — die Lokomotion des Körpers dient der
Wahrnehmung —, lehrt uns die Magie , die das übersinnliche Erlebnis
unterstützt. Darum: als körperliches Wesen betätigt sich das Medium
kinetisch, als spirituelles Wesen betätigt es sich telekinetisch.
Das aber ist kosmogenetische Leistung des Mediums, die wir zu bestreiten
so wenig vermögen wie die lokomotorische.

Und hier nun tritt uns auch ein Dualismus entgegen, wie er für
die psychische Leistung dargetan ward. Die paraphysische Leistung
ist nicht minder dualistisch als die parapsychische. Denn sie untersteht
einerseits dem Bewußtsein, das absichtlich telekinetisch wirkt, anderseits
aber kommt in ihr der Materialisationsprozeß ebenso spontan zur
Geltung wie im Naturäther, ergeben sich also zufällige Telekinesen.
Wenn ich von Spontaneität und Zufälligkeit rede, will ich damit nicht
sagen, daß keine Ursache für die Telekinesen vorläge; das wird man
auch nicht für die Kosmogenesen behaupten dürfen, wenngleich wir
über deren Verursachung zunächst nichts näheres auszusagen vermögen.
Ich will nur sagen, daß die Ursache nicht im Medium liegt — und auch
nicht im werdenden Sonnensystem! —, woher sie aber stammt, das
lassen wir lieber außer betracht. Diese zufälligen Telekinesen wollen
wir hier einfach als Spuk bezeichnen, die beabsichtigten, wie bereits
bemerkt, aber als Magie. Damit sei über dies Thema genug gesagt.

Ueberaus interessant ist die dritte, die mythologische
Fragestellung. Weniger deshalb, weil sie auf besonders wichtige
okkulte Phänomene zielte — was immerhin auch der Fall ist —, als
weil sie eine kulturelle Frage entrollt, der ganz gerecht zu werden
für unsere Weltanschauung die allergrößte Bedeutung hat. Der Okkultismus
enthält ein pantheistisches Erlebnis, wovon schon
andeutungsweise die Rede war. Wenn den psychischen Dingen Sinnbeziehungen
zugrunde liegen, so stellen sie sich dar als Subjekte, denn
nur in solchen und an sie gebunden kennen wir teleologische Z^sam-

37


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0585