Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 599
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Zeller: Schopenhauer und der Okkultismus. 599

storbenen, ja sogar magische Bewegung von Gegenständen (heute Tele-
kinese genannt) zugeben: Wollten wir dennoch den von so vielen und
so verschiedenen Seiten erzählten und beteuerten Vorfällen, die entschieden
eine objektive Einwirkung Verstorbener anzeigen, einige Wahrheit
einräumen; so müßten wir uns die Sache so erklären, daß in solchen
Fällen der Wille des Verstorbenen noch immer leidenschaftlich auf die
irdischen Angelegenheiten gerichtet wäre mid nun, in Ermangelung
aller physischen Mittel zur Einwirkung auf dieselben, jetzt seine Zuflucht
nähme zu der ihm in seiner ursprünglichen, also metaphysischen
Eigenschaft, mithin im Tode, wie im Leben, zustehenden m a g i s c h e n
Gewalt, die ich oben berührt und über welche ich im ,Wiflen in dqr
Natur', Rubrik ^animalischer Magnetismus und Magie' meine Gedanken
ausführlicher dargelegt habe. Nur vermöge dieser magischen Gewalt
also könnte er allenfalls selbst noch jetzt, was er möglicherweise
auch im Leben gekonnt, nämlich wirkliche actio in distans, ohne körperliche
Beihilfe, ausüben und demnach auf andere direkt, ohne alle
physische Vermittelung, einwirken, indem er ihren Organismus in der
Art affizierte, daß ihrem Gehirne sich Gestalten anschaulich darstellen
mußten, wie sie sonst nur in Folge äußerer Einwirkung auf die Sinne
von demselben produziert werden. Ja, da diese Einwirkung nur als
magische, d. h. als durch die natura naturans, zu vollbringende denkbar
ist; so könnten wir, wenn die Ehre achtungswerter Berichterstatter
dadurch allein zu retten wäre, allenfalls noch den verfänglichen Schritt
wagen, diese Einwirkung nicht auf menschliche Organismen zu beschränken
, sondern sie auch auf leblose, also unorganische Körper, die demnach
durch sie bewegt werden könnten, als nicht durchaus und schlechterdings
unmöglich einzuräumen; um nämlich der Notwendigkeit zu
entgehen, gewisse hochbeteuerte Geschichten, der Art wie die des Hofrat
Hahn in der Seherin von Prevorst, weil diese keineswegs isoliert
dasteht, sondern manches ihr ganz ähnliche Gegenstück in älteren Schriften
, ja auch in neueren Relationen aufzuweisen hat, geradezu der Lüge
zu bezichtigen. Allerdings aber grenzt hier die Sache ans Absurde:
Denn selbst die magische Wirkungsweise, soweit sie durch den animalischen
Magnetismus, also legitim beglaubigt wird, bietet bis jetzt für
eine solche Wirkung allenfalls nur ein schwaches und auch noch zu
bezweifelndes Analogon dar, nämlich die in den ,Mitteilungen aus dem

Schlaf leben der Auguste K.....zu Dresden', i843, S. n5 und 3i8

behauptete Tatsache, daß es dieser Somnambule wiederholt gelungen
sei, durch ihren bloßen Willen, ohne allen Gebrauch der Hände, die
Magnetnadel abzulenken," S. 346 f. Man sieht, wie bei Schopenhauer,
sehr im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Gelehrten, noch so
liebgewonnene Theorien zurücktreten müssen, wenn ihnen wohlbeglaubigte
Tatsachen entgegenstehen; auch wird man sagen können, daß sein
Urteil noch weit weniger zögernd ausgefallen wäre, wenn er die heutigen
telekinetischen Forschungen eines Zöllner, Schrenck-Notzing, Grunewald
, gerade auch bezüglich der Ablenkung der Magnetnadel, kennengelernt
hätte. Auch die durch Crookes« Schrenck-Notzing und andere


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