Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 602
(PDF, 206 MB)
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602 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1925.1

wenigen Monaten genas seine Frau eines Mädchens. Die allzu frühe
Geburt wurde zum Gegenstande einer Auseinandersetzung unter den
Eheleuten, die zur Folge hatte, daß die Frau das Geständnis ablegte,
daß sie noch vor der Verehelichung im Verkehr mit einem Manne
stand, der nach kurzer Zeit der Bekanntschaft wegreiste und von dem
sie seither nichts mehr in Erfahrung gebracht hat. Nach wenigen
Jahren übrigens auskömmlichen Eheglücks, wurde die Frau trübsinnig
und erlangte bis zum Lebensende ihres Mannes nicht mehr das klare
Bewußtsein. Während dieser Ehe kam 11. wenig ins Haus, wodurch
indessen keinesfalls die Freundschaft beider Männer einen Abbruch
erlitt. P, teilte sein, Mißgeschick R. 'mit und bat ihn, ler möchte
nach, seinem evtl. früheren Ableben die schwere Mission übernehmen,
seine Pseudotochter vom wahren Stand ihrer Herkunft zu unterrichten,
bis dahin aber die Angelegenheit als ein Geheimnis eines Freundes
für sich zu behalten. — Etwa zwei, Jahre v?orf dem Tode des Mapers«
kamen beide auf das Geheimnis des Sterbens zu sprechen und damit
im Zusammenhange auf die Möglichkeit der Weiter existenz der Seele.
Für den letzteren Fall versprach der Maler mit großem Nachdruck,
daß er ihm nach seinem; früheren Heimgangei ein deutlich vernehmbares
Zeichen geben werde. — Uebrigens wendete P. der Erziehung
des Mädchens die größte Sorgfalt und Liebe zu und ist dieselbe gegenwärtig
Professorin an einer Mittelschule. P. erkrankte und starb in
einer Krankenanstalt.

Und nun geschah das Unerwartete. Am Sterbetage saß R. im
Kreise seiner Familie, als plötzlich vier regelmäßige, kräftige Schläge
— nicht etwa wie dies beim Knistern des Holzes zu sein pflegt — im
Klanebenstehenden Kleiderschrank die Anwesenden erschreckten. Der
erste Gedanke des Hauptmanns R. war, daß etwas Ungewöhnliches, ein
Unglück passiert sei. Und gleich darauf kam ihm der Gedanke, daß P.,
den er im Spital krank wußte, gestorben sein mochte. Die sofort im
Krankenhause gemachte Anfrage, bestätigte die Richtigkeit der Vermutung
. P. starb fast zur gleichen Zeit, da die Kundgebung stattfand.

Nun trat an R. die schwierige Aufgabe heran, das Vermächtnis
P.s auszuführen und damit das bisher so ängstlich gehütete Geheimnis
an die Tochter preiszugeben. Er lud sie zu diesem Zwecke zu sich ein.
Das Mädchen kam völlig gefaßt. Als R. verlegen nach Worten suchte,
um die Sache in eine richtige Form zu kleiden, unterbrach sie ihn mit
den Worten, er möge nur in aller Ruhe ihr alles sagen, sie wisse ja,
um was es sich handle. Sie wäre vor kurzem in einem spiritistischen
Zirkel gewesen und hätte von ihrem Vater selbst erfahren, sie wäre
nicht seine Tochter. „Die weiteren Einzelheiten würde ihr schon R.
sagen."

Dies die berichtete wahre Begebenheit. Besonders interessant erscheint
nach der Schilderung die Tatsache, daß sich P. nach seinem
Tode an zwei verschiedenen Orten kundgetan hat. Zweifellos wird
durch diese beiden Kundgebungen das Vorhandensein einer übersinnlichen
Ursachquelle dargetan, sowie bestätigt, daß dieser Ursachquelle


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